9. Auf Herrn Martin Opitzen seinen Tod, welcher ihm in der nagaischen Tartarei kund getan ward

1638 Juni.
Hat mein Verhängnüß denn so ganz zur Unzeit mich
von Glücke, Vaterland und Allem ausgetrieben,
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und war mir denn also annoch nicht Alles blieben,
das einen Geist belebt und mutig macht auf sich,
du Herzog meiner Lust? Mir hat auch endlich dich
der allgemeine Rat auf Deutschland aufgerieben,
dich, du der Menschen Lust und einziges Belieben,
die wahrer Liebe lieb und fähig sind, wie ich.
Ich hier der Scythen Raub, wie Naso dort der Geten,
wormit verehr' ich doch dich ewigen Poeten?
Der Weg ist da und dort und aller Enden zu.
Mein erster Geist ist tot; und nun stirbt auch das Leben.
Ich wil zwar: aber schau, wie kan ich dich erheben?
Dich kan erheben recht sonst Niemand, als nur du.

Zu Astrachan im Brachmonat 1638.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 2. Auf Begräbnüsse. 9. Auf Herrn Martin Opitzen seinen Tod. 9. Auf Herrn Martin Opitzen seinen Tod. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A84B-3