42. Auf die demantnen Armbänder

Die Arme scheint ihr zwar von außen nur zu binden,
da ihr das Herze doch von innen mehr verstrickt.
Ihr seid der Hände Pracht, als die ihr herlich schmückt,
doch mehr der Seelen Qual, die schmerzlich muß empfinden,
wie eure kalte Glut das Eis auch kan entzünden,
das manchen Sinn macht stolz. Ihr werdet ihr geschickt.
Sie, das geliebte Mensch, wird selbst aus ihr entrückt
und, die euch stets besitzt, kan sich selbst nicht mehr finden.
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Beschönt euch, wie ihr wolt. Auch dieser Plitz sagt frei,
der euer Gold macht blind, daß Lieb' ein Feuer sei,
das auch die Herzen frißt, eh' als es wird empfunden.
Reich seid ihr und macht arm, macht finster, ob ihr gleißt;
ihr seid doch, was ihr seid. Bleibt Bänder, wie ihr heißt.
Lieb' einer noch so frei, so ist er doch gebunden.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 42. Auf die demantnen Armbänder. 42. Auf die demantnen Armbänder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A8E9-1