20. Er beklagt die Aenderung und Furchtsamkeit itziger Deutschen

Itzt fällt man ins Konfect, in unsre vollen Schalen,
wie man uns längst gedräut. Wo ist nun unser Mut,
der ausgestälte Sinn, das kriegerische Blut?
Es fällt kein Unger nicht von unserm eiteln Pralen.
Kein Pusch, kein Schützenrock, kein buntes Fahnenmalen
schreckt den Krabaten ab. Das Ansehn ist sehr gut,
das Ansehn mein' ich nur, das nichts zum Schlagen tut.
Wir feigsten Krieger wir, die Phöbus kan bestralen,
was ängsten wir uns doch und legen Rüstung an,
die doch der weiche Leib nicht um sich leiden kan?
Des großen Vatern Helm ist viel zu weit dem Sohne,
der Degen schändet ihn. Wir Männer ohne Man,
wir Starken auf den Schein, so ists um uns getan,
uns Namensdeutsche nur! Ich sags auch mir zum Hohne.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 1. Von geistlichen Sachen. 20. Er beklagt die Aenderung und Furchtsamkeit itziger Deutschen. 20. Er beklagt die Aenderung und Furchtsamkeit itziger Deutschen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A95C-8