70. An Valerien

Itzt hat Latona gleich das zweimal sechste Mal
ihr Silber voll gemacht, und Delius ingleichen,
nach dem er ist gerannt durch alle Himmelszeichen,
fängt fornen wieder an die Tage seiner Zal,
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seit mir, Valerie, dein erster Liebesstral
in mein Gesichte fiel, das nun fast will verbleichen.
Ach wol mir von der Zeit, mir aller Wolfart reichen,
es reden es für mich See, Feld, Wald, Berg und Tal.
Der Tage, der sind viel, viel, viel der süßen Stunden,
doch viel mehr ist der Lust, die ich um dich empfunden,
o du mein langer Preis. Nun, da ich scheiden soll,
setz' ich der Freuden Zal entgegen meiner Qualen:
Ich mach' es, wie ichs will, so mangelt mirs an Zalen
und sind die Blätter doch und Seiten alle voll.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 70. An Valerien. 70. An Valerien. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A983-E