31. An Deutschland

Ja Mutter, es ist wahr. Ich habe diese Zeit,
die Jugend mehr als faul und übel angewendet.
Ich hab' es nicht getan, wie ich mich dir verpfändet.
So lange bin ich aus und denke noch so weit.
Ach Mutter, zürne nicht! Es ist mir mehr als leid,
der Vorwitz, dieser Mut hat mich zu sehr verblendet,
nun hab' ich allzuweit von dir, Trost, abgeländet,
und kan es ändern nicht, wie hoch es mich auch reut.
Ich bin ein schwaches Boot ans große Schiff gehangen,
muß folgen, wie und wenn und wo man denkt hinaus,
ich wil gleich oder nicht. Es wird nichts anders draus.
Indessen meine nicht, o du mein schwer Verlangen,
ich denke nicht auf dich und was mir Frommen bringt.
Der wonet überall, der nach der Tugend ringt!
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 3. Von allerhand Glückwünschungen. 31. An Deutschland. 31. An Deutschland. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AA64-C