8. Antwort auf Herrn Tycho von Jessen sein mir übersendetes Sonnet

1633 Januar 22.


Gesetzt, das doch nicht ist, was deine milde Gunst
von meiner Poesie, dem Kinderwerke richtet,
sie sei die, wie du sprichst, ich habe was gedichtet,
Es etwah Lobes wert und schmecke nach der Kunst,
befahr dich nichts für mir. Mein' ungeschickte Dunst
dämpft deine Lohe nicht, du hast dich mehr verpflichtet,
wie sehr du ihre Glut hiermit auch fast vernichtet,
daß dein Gemüte brennt von einer sondern Brunst.
Setz' an, Freund, fahre fort. Die deutschen Kastalinnen,
mein Ruhm, so viel des ist, bedürfen solcher Sinnen,
die deinen ähnlich sind. Zu dem ist dir bewußt,
daß unser Lorbeerbaum steht Allen in die Mitten.
Brich ab und nim dir selbst, leg hin die blöden Sitten.
Du selbst bist dir der Weg zu unsers Pindus Lust.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 3. Von allerhand Glückwünschungen. 8. Antwort auf Herrn Tycho von Jessen. 8. Antwort auf Herrn Tycho von Jessen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AAA0-4