31. An Elsabe

Es ist umsonst das Klagen,
das du um mich
und ich um dich,
wir umeinander tragen!
Sie ist umsonst, die harte Pein,
mit der wir itzt umfangen sein!
Laß das Verhängnüß walten.
Was dich dort ziert
und mich hier führt,
das wird uns doch erhalten.
Diß, was uns itzt so sehr betrübt,
ists dennoch, das uns Freude giebt.
Sei unterdessen meine,
mein mehr als ich
und schau' auf mich,
daß ich bin ewig deine.
Vertraute Liebe weichet nicht,
hält allzeit, was sie einmal spricht.
Auf alle meine Treue
sag' ich dirs zu,
du bist es, du,
der ich mich einig freue.
Mein Herze, das sich itzt so quält,
hat dich und keine sonst erwält.
Bleib, wie ich dich verlassen,
daß ich dich einst,
die du itzt weinst,
mit Lachen mag umfassen.
Diß soll für diese kurze Pein
uns ewig unsre Freude sein.
Eilt, lauft, ihr trüben Tage,
eilt, lauft, vorbei.
Eilt, macht mich frei
von aller meiner Plage.
Eilt, kommt ihr hellen Stunden ihr,
die mich gewären aller Zier.
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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Oden. 5. Von Liebesgesängen. 31. An Elsabe. 31. An Elsabe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-ACB5-4