64. An Filotaten

Ihr viel verweisen mir, ich lieb' ihr gar zu viel.
Ich selbst auch pflegs an mir oft in geheim zu schelten.
Was aber kan ich tun? Wer schützt sich vor Gewälten,
die stärker sind, als er? Ich bin ein einzigs Ziel,
an dem ein Jederman zum Ritter werden will.
Soll ich der Leute Gunst mit Liebe nicht vergelten?
Wer oft gehasset wird, der liebet selbst gar selten,
wer Lust zu Karten hat, den liebet auch das Spiel.
Ist jemand Freundschaft gram, der hasse mich um Lieben,
ich lieb' ihr noch so viel, als hier stehn angeschrieben.
Mein Lob wächst mit der Zahl. Dir aber, schönster Brand,
der tausent Sachen Glut, sei diß für andern allen
geheim gesagt: Du bist Filotate genant,
und heißest, was du bist. Mehr darf mir nicht entfallen.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 64. An Filotaten. 64. An Filotaten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-ACE8-1