Abschied

Leb' wohl, leb' wohl, mein Kind, und keine Klage!
Noch einen Kuß, noch eine Neige Wein!
So licht und freundlich waren diese Tage,
Laß freundlich auch den Abschied sein.
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Sieh, wenn hinab zu südlich fernen Borden
Im langen Wanderzug der Kranich schwirrt,
Begleitet ihn ein Traum vom grünen Norden,
Er spürt es, daß er wiederkehren wird.
So wird auch uns von unserm kurzen Glücke
Ein Schimmer fort und fort im Herzen stehn,
Und treu Gedenken sei die goldne Brücke
Vom Scheidegruß zum Wiedersehn.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Abschied. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B6C2-8