24.

Über der dunkeln Heide
Wie weit, wie klar die Nacht!
Mein Aug' in stiller Weide
Versinkt in ihrer Pracht.
Aufblickend fließt durchs Blaue
Wie Gold der Sterne Zug;
Ich spüre, wie ich's schaue,
Der Erde leisen Flug.
Das Haupt zurückgebogen,
Emporgespannt den Blick,
Fühl' ich's in mir wie Wogen
Leis flutender Musik,
Als käm' ein Widerhallen
Von jenen Harmonien,
Darin die Sphären wallen,
Durch meine Brust zu ziehn.

Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. 24. [Über der dunkeln Heide]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B797-2