3.

Nun bin ich heim. O selig Ende
Der langen, ruhelosen Pein!
Jetzt schließt ihr wohl, ihr engen Wände,
Den Glücklichsten der Menschen ein.
Wir haben unter Tränengüssen
Die Seelen jubelnd ausgetauscht,
Noch ist mein Sinn von ihren Küssen
Als wie von edlem Wein berauscht.
Durch finstre Gassen schreitet stille
Die Mitternacht, und alles ruht.
Doch jauchzt mein Herz in seiner Fülle
Und freut sich schlaflos seiner Glut,
So wie, wenn's dunkel ward im Tale
Und dunkel ward am Firmament,
Noch sattgetränkt vom roten Strahle
Der Alpe Gipfel glorreich brennt.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. 3. [Nun bin ich heim. O selig Ende]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B86F-5