20.

Nun will der Ost sich lichten,
Die Hähne krähn von fern,
Und über schwarzen Fichten
Erglänzt der Morgenstern.
Und wie das Haar mir streifen
Die Lüfte kühl erwacht,
Da mag ich's kaum begreifen,
Daß ich geweint zu Nacht.
Zergangen ist mein Trauern;
Ich fühl' es tief zur Frist,
Wie du in diesen Schauern,
O Herr, mir nahe bist.
Und deines Friedens selig,
Mit ruhig-heiterm Blick
In deine Hand befehl' ich
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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. 20. [Nun will der Ost sich lichten]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BB0E-7