[136] Den Aufgeregten

Glaubt mir, dafern in Deutschlands Eingeweide
Das Schwert ihr kehrt und schürt des Kriegs Verderben:
Nicht Freiheit werden eure Kinder erben;
Zum Baume tragt ihr selbst des Beiles Schneide.
Es wird ein Kampf von unermeßnem Leide,
Darin die Besten auf der Walstatt sterben;
Der Slawe wird zuletzt das Reich erwerben,
Daß er auf Gräbern seine Rosse weide.
Schon hör' ich als der Knechtschaft Siegesreigen
Prophet'schen Ohrs den Klang von seinen Hufen -
Ihr aber glaubt es nicht, und ich muß schweigen.
So schwieg Kassandra auf des Tempels Stufen,
Da sie im Geist sah Trojas Flamme steigen,
Und niemand hört' es, daß sie Weh gerufen.

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Jugendgedichte. Drittes Buch. Neue Sonette als Intermezzo. Den Aufgeregten. Den Aufgeregten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BB7B-F