14.

Aus zerrißnen Wolkenmassen
Steigt ins Blau der goldne Mond
Und beglänzt den Bergesgipfel,
Wo die Burgruine thront.
Am bemoosten Turme steh' ich,
Himmelswärts das Angesicht,
Und ich horche, und ich lausche,
Was der Mond herniederspricht.
Von viel tausend Mädchenaugen
Ist's ein wunderbares Lied,
Von viel tausend roten Küssen,
Die er in den Talen sieht.
Und schon will er mir erzählen
Von dem fernen blonden Kind -
Ach, da kommen dunkle Wolken,
Und das Lied verweht im Wind.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. 14. [Aus zerrißnen Wolkenmassen]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BBC1-F