[131] Erster Sonnenblick

Nach so viel trüben, trüben Nebeltagen,
Du goldner Schein, der aus dem Blauen fließt
Und klar durch meine Seele sich ergießt,
O Schein des Trosts, laß meinen Gruß dir sagen!
Ich war mit Angst und Traurigkeit geschlagen,
Doch nun ist's gut, da sich der Strahl erschließt;
Und leise, leise, wie die Rose sprießt,
Darf Lust und Hoffnung aufzublühen wagen.
O scheltet nicht, daß ich, ein Sohn der Erde
Und tief im Wesen der Natur vereint,
Von ihrem Angesicht geleitet werde!
Ihr seht ja doch, daß, wenn die Mutter weint,
Das Kind verstummt mit trauriger Gebärde
Und wieder lächelt, wenn sie froh erscheint.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Jugendgedichte. Drittes Buch. Neue Sonette als Intermezzo. Erster Sonnenblick. Erster Sonnenblick. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BE22-1