2.

Jüngling mit dem goldnen Bogen,
Schöner Gott der Poesie,
[386]
Oftmals warst du mir gewogen,
Doch so dankt' ich's dir noch nie.
Denn in nie gehofften Flammen
Führtest du aus öder Nacht,
Hoher, mich mit ihr zusammen,
Die mich jung und selig macht.
Hat ein Mitleid ohnegleichen
Dein olympisch Herz bewegt,
Daß du plötzlich diesen reichen
Schatz in meinen Arm gelegt?
Oder hast du nur in Eile,
Eh die Senne dir entrauscht,
Deinen Pfeil mit Eros' Pfeile,
Ach, zu meinem Glück vertauscht?

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. 2. [Jüngling mit dem goldnen Bogen]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BEBF-5