Wind und Glück

Stets, wenn das Segel zur Fahrt nur schlaff hing, hört' ich den Bootsmann
Pfeifen; begierig gemacht, fragt' ich ihn einst um den Grund.
Doch er bedeutete mich schlau lächelnd: »Der Wind ist ein Vogel,
Welcher gelockt sein will.« Sagt' es und flötete fort.
Und so sing' ich gefaßt mein Lied in schwererer Zeit nun,
[264]
Da mich das Leben bedrückt. Ist doch das Glück wie der Wind,
Flattert geflügelt umher in der Luft und harret des Lockrufs;
Komm, Glücksvogel! Den Weg zeigt dir der leise Gesang.

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Wind und Glück. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BEF5-9