Kein Hauch von Flur und Wald

Kein Hauch von Flur und Wald!
Vom Fluß ein Rauschen kaum!
Mein Schritt allein erschallt
Gedämpft im weiten Raum.
Ihr Sternenzwielicht gießt
Die Lenznacht erdenwärts,
Und ihre Frische fließt
Verjüngend an mein Herz.
Die wild in mir gestrebt,
Des Tags Begier, entweicht;
In meinen Adern schwebt
Das Leben licht und leicht.
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Fast ist's, als streifte kühl
Mir eine Geisterhand
Vom Haupte das Gefühl
Der Schwere, die mich band.
Und schauernd wonniglich
In dunkler Lüfte Schwall
Ergießt die Seele sich
Und schwimmt gelöst im All.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Kein Hauch von Flur und Wald. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BFF3-3