2.

Deutschland, bist du so tief vom Schlaf gebunden,
Daß diese fremden Zwerge sich getrauen,
Mit frechem Beil in deinen Leib zu hauen,
Als könntest du nicht spüren Streich und Wunden?
Ist deine Ehre so dahingeschwunden
Im Mund der Völker, daß sie keck drauf bauen,
Mit teilnahmloser Ruhe würden schauen
Die Schmach des kranken Gliedes die gesunden?
Erwach' und steig empor in Zornes Lohen!
Laß aus der Brust, die nicht umsonst sich brüstet,
Die Riesendonner deiner Stimme drohen!
Da werden, die nach deinem Raub gelüstet,
Entsetzt zerstäuben, wie die Troer flohen
Beim Ruf Achills, noch eh' er sich gerüstet.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Sonette. Für Schleswig-Holstein. 2. [Deutschland, bist du so tief vom Schlaf gebunden]. 2. [Deutschland, bist du so tief vom Schlaf gebunden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-C1E3-9