LXVIII

Sein antlitz gibt das bild von fernen tagen
Als schönheit lebt' und starb wie blumen nun –
Eh diese bastardzeichen sie getragen
Und wagte auf lebendige stirn zu tun.
Eh von den toten man den goldnen schopf ·
Das recht der grabesstätten · scheren liess
Zum zweiten leben auf dem zweiten kopf ·
Eh man geprunkt mit toter schönheit vliess.
In ihm die heiligen alten stunden blühn ·
Ohn allen zierat · für sich selbst und treu.
Sie machten keinen lenz mit andrem grün ·
Kein raub von altem schmückte schönheit neu.
Mit ihm hält die Natur ein bild empor
Der falschen kunst was schönheit war zuvor.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. LXVIII. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-C5EB-4