[52] DER VERWORFENE

Du nahmest alles vor: die schönheit grösse
Den ruhm die liebe früh-erhizten sinns
Im spiel · und als du sie im leben trafest
Erschienen sie verblasst dir nur und schal.
Du horchtest ängstlich aus am weg am markte
Dass keine dir verborgne regung sei ..
In alle seelen einzuschlüpfen gierig
Blieb deine eigne unbebaut und öd.
Du fandest seltne farben schellen scherben
Und warfest sie ins wirre blinde volk
Das überschwoll von preis der dich berauschte ..
Doch heimlich weinst du – in dir saugt ein gram:
Beschämt und unstät blickst du vor den Reinen
Als ob sie in dir läsen .. unwert dir
So kamst du wol geschmückt doch nicht geheiligt
Und ohne kranz zum grossen lebensfest.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. Der Verworfene. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-CE7B-D