[65] WEISSER GESANG

Dass ich für sie den weissen traum ersänne ..
Mir schien im schloss das herbe strahlen tränken
Und blasse blütenbäume nur umschränken
Dass er mit zweier kinder frühtag ränne:
Ein jedes einen schlanken strauss umschlänge
Hell-flitternd wie von leichtgeregter espe
Daraus als wimpel eine silber-trespe
Hoch über ihre schwachen stirnen schwänge
Und beide langsam kämen nach dem weiher
Auf breitem marmelstiege manchmal wankend
Bis bei dem flügelschlag der nahen reiher
Der arme sanfte bürde heftig schwankend
Duft-nebel wirbelte von kühlen narden
Mit denen die Vereinten höherem raume
Entgegenschwebend immer lichter warden –
Bald eines mit dem reinen äther-flaume.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. Weisser Gesang. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-CF54-C