LXXXVIII

Hast du einst mich gering zu achten lust ·
Und stellest mein verdienst vors aug des neids:
Kämpf ich für dich zum eigenen verlust ·
Nenn ich dich gut trotz deines falschen eids.
Ich lege selbst die eigne schwäche offen
Zu deinem nutzen – selbst am besten wissend
Was an verborgnen fehlern mich betroffen ..
Und vielen glanz erwirbst du · mich vermissend.
Und ich bin ein gewinner noch dazu.
Mit allen sinnen neig ich ja zu dir ..
Und gibt die unbill die ich selbst mir tu
Dir vorteil: gibt sie doppel-vorteil mir.
So ist mein lieben · so bin ich dein knecht
Dass ich jed falsch ertrage für dein recht.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. LXXXVIII. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-CF57-6