XXIV

Mein auge ward zum maler und es fasst
Auf meines herzens grund dein konterfei.
Mein körper ist der rahmen drin es passt:
Als täuschung ist es beste malerei.
Denn um dein wahres bild zu finden musst
Du durch den maler sehn ders hergestellt.
Stets hängt es in der werkstatt meiner brust:
Ihr fenster ist dein aug das sie erhellt.
Sieh: aug und aug wie dienen sie sich fein!
Mein aug schuf deine form · deins ist für mich
Das fenster meiner brust wo sonnenschein
Froh durchschaut · denn er schaut darin auf dich.
Jedoch Ein kunstgriff bleibt dem auge fern:
Es malt nur was es sieht · kennt nicht den kern.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. XXIV. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D1B2-7