[48] An eine Rose

Du kleine Rose, glaube mir,
Du sollst Lucindens Busen schmücken.
Ich selber will dich ihr
Itzt auf den vollen Busen drücken.
Dann sag ich: »Mädchen, küsse mich,
Sieh, die hat Flora dir geweihet.
Sieh, wie die Rose sich
Schon über ihre Stelle freuet.«
Doch untersteht ein Jüngling sich
Dich von dem Busen abzubrechen:
Dann, Rose, räche mich,
Dann mußt du ihn gewaltsam stechen.
Doch wenn in meines Mädchens Brust
Nach mir sich zarte Wünsche regen –
O die geliebte Brust!
Dann hauch ihr süßern Duft entgegen.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Gerstenberg, Heinrich Wilhelm von. An eine Rose. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D4E7-4