Lied des Volks, als der König den Armen Brod, und dem Landmann Saatgetraide reichen ließ

1771.


Der König lebe! denn er sitzt
Auf seinem Thron, ein Vater, itzt,
Sieht Hungersnoth,
Sieht unsern Tod,
Und sorgt für uns, und giebt uns Brod.
[103]
Und giebt uns, Lebensfroh zu seyn,
Noch drüber, Saamen auszustreun,
Und sieht uns an,
Der gute Mann!
Und unser Dank steigt Himmelan.
Er sieht uns an, und freuet sich;
Wir segnen unsern Friderich!
Wir segnen ihn,
Wir segnen ihn,
Wir, seine Kinder, segnen ihn!
Ein Vater war er allemal,
Wenn Hungersnoth, und Lebensquaal,
Von Gott gesandt,
Das Vaterland
Schwer drückte, nieder in den Sand!
Ein Held war er in Krieg und Streit,
Ein Held ist er in Friedenszeit,
Und aller Welt
Ist er ein Held,
Mit dem man gerne Frieden hält.
Halt ihn mit ihm, du Nachbarschaft!
Sonst fühlst du seines Armes Kraft,
Sonst fühlst du schwer
Den Geist, den er
Von Gott empfieng, und keiner mehr
Wohl! daß er unser König ist!
Sagt, ob ihr einen bessern wißt?
Und sagt ihr: Nein!
So stimmt mit ein:
War' er es nicht; so sollt' er's seyn!

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TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Lied des Volks. Lied des Volks. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D795-4