An die Krieger

Hört doch, allerliebste Krieger,
Hört doch, seid doch nicht so grimmig.
Wenn ihr mit den Feinden fechtet,
Stechen euch die Feinde Wunden,
Und dann müßt ihr euch verbluten.
Warum wollt ihr euch verbluten?
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Wollt ihr etwa, an den Wunden
Eines sanften Todes sterben?
Warum wollt ihr denn schon sterben?
Seht ihr nicht, auf diesen Bergen
Reifen schon die vollen Trauben!
Stiftet Frieden mit den Feinden,
Helft die vollen Trauben keltern,
Trinkt den Most, und werdet Brüder,
Und laßt euch durch Wein und Freundschaft,
Alle Lust zum Sterben rauben!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. An die Krieger. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D883-4