Schlachtgesang vor der Schlacht bei Prag

den 6. Mai 1757.


Was kannst du? Tolpatsch und Pandur,
Soldat und Offizier!
Was kannst du? fliehen kannst du nur;
Und siegen können wir.
Wir kommen; zittre! Deinen Tod
Verkündigt Roß und Mann!
Wir kommen, unser Kriegesgott,
Held Friedrich, ist voran!
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Auch ist, mit seiner Heldenschar,
Der Held Schwerin nicht fern,
Wir sehen ihn; fein graues Haar
Glänzt uns, als wie ein Stern!
Was hilft es, Feind, daß groß Geschütz
Steht um dich her gepflanzt?
Was hilft es, daß mit Kunst und Witz
Dein Lager steht umschanzt?
Gehorsam feurigem Verstand
Und alter Weisheit nun,
Stehn wir, die Waffen in der Hand,
Und wollen Thaten thun.
Und wollen trotzen deiner Macht,
Auf hohem Felsensitz,
Und deinem Streich, uns zugedacht,
Und deinem Kriegeswitz.
Und deinem Stolz und deinem Spott;
Denn diesen bösen Krieg
Hast du geboren: drum ist Gott
Mit uns, und giebt uns Sieg!
Und läßt uns herrlichen Gesang
Anstimmen nach der Schlacht.
Schweig' Leier! Hört Trompetenklang!
Still, Brüder! gebet Acht!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Preußische Kriegslieder. Schlachtgesang vor der Schlacht bei Prag. Schlachtgesang vor der Schlacht bei Prag. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D963-4