Das zu grose und zu kurtze Glücke

Ein Maülgen hat mein Mund von Ihrem Mund geraubet,
Ob sie mir gleich die Hand vor meine Lippen hielt.
Wie es Sekund beschreibt, so hab ich es gefühlt,
Und mich glückseeliger, als Könige, geglaubet.
Doch meine Lust verschwand gleich einem Waßerschaum,
Und wie es mir ergieng, muß stets im Zweifel liegen.
Mein Glück war zwar zu gros für einen leichten Traum,
Ach! aber, auch zu kurtz, für ein warhaft Vergnügen.

Notes
Erstdruck in: Die Oden Anakreons: nebst einigen anderen Gedichten, übers. von J.N. Götz und J.P. Uz, Franckfurt und Leipzig 1746.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Götz, Nicolaus. Das zu grose und zu kurtze Glücke. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E5A6-5