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Mädchen, willst du mich gehören,
So sprich ja und schlag nur ein!
Kann nicht seufzen, kann nicht schwören:
Willst du – gut! Wenn nicht – mags sein!
Gold hab ich nicht aufzuweisen,
Aber Lieder zahlen auch;
Will dich loben, will dich preisen,
Wie's bei Dichtern heitrer Brauch.
Doch gefällts dir einst zu brechen,
Tut mit Maß und hütte dich.
Lied, das schmeichelt, kann auch stechen,
Dich verletzest du, nicht mich;
Dichters Gram ist bald verschlafen,
Seine Kunst ist Trostes reich,
Und die Lieder, die dich strafen,
Trösten heilend ihn zugleich.

Notes
Entstanden 1817.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. Werbung. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-EEAD-6