[Es liegt ein düstrer Wald von alten Buchen]

Es liegt ein düstrer Wald von alten Buchen
In einem klippgen Felstal der Ardennen,
Das nur der Wildnis scheue Tiere kennen,
Der Flüchtling kaum, die Ausgestoßnen suchen;
Zum dichten Laubdach wölben sich die Buchen,
Und kaum vermag die Sonne durchzubrennen,
Die Lüfte kaum, die allverbreitet blauen,
Durch ihre dichten Gitter durchzuschauen.
Der Wurzeln Teppich, Moos, so unberührt
Und also stolz auf seiner Freiheit Zeichen,
Daß, wenn ein Fußtritt sich auch hinverirrt,
Das Kraut ersteht, die Spuren auszugleichen.
Entfernt von Augen, von der Stimmen Laut,
Wie von der Gottheit für sich selbst gebaut.

Notes
Entstanden 1824.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. [Es liegt ein düstrer Wald von alten Buchen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-F60B-F