[130] 11.

Dein Arm zuckt fiebernd auf der Seidendecke:
Er sucht den Reisestab, so will's mir scheinen,
Und daß die Zeit der Kleinen und Gemeinen
Die Wanderlust der Großen, Edeln wecke.
Wie blähn sich hoch die erst so winzig Kleinen,
Wie klingt der erst so Zahmen Wort so kecke,
Scheintodte springen dreist aus dem Verstecke,
Seit sie gebändigt die Unbänd'gen meinen.
Vergrabnen Truh'n entsteigt in welken Flittern
Manch abgestreifter Balg von Mönchen, Rittern; –
Gelernt, vergessen nichts! gleich jenen Andern.
Wo Unkensang sich mengt dem Wolfsgeheule,
Und in den Wipfeln Kukuk thront und Eule,
Da müssen Nachtigall und Adler wandern.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grün, Anastasius. Gedichte. In der Veranda. Sonette. An Nikolaus Lenau. 11. [Dein Arm zuckt fiebernd auf der Seidendecke]. 11. [Dein Arm zuckt fiebernd auf der Seidendecke]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0C1D-5