44.
Grab-Schrift/ der Jungfrawnschafft

Das an sich selbst nichts ist/ vndt ander herlich macht:
Das man vor köstlich schätzt/ vndt niemand doch beschawet;
Das baldt verlohren wirdt/ in dem es wirdt vertrawet
Das/ wen es einmal hin nicht mehr wirdt wiederbracht:
Das/ wer es krigt nicht hatt/ vndt doch für trefflich acht.
Das häuser wen es fält vndt gantze länder bawett.
Ob gleich für dessen fall den zarten Nymphen grawett
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Ist ohne schwerdt im kampf erlegt vergangne nacht.
Das keinen leib nicht hatt/ vndt doch durch grimme wunden
Im schweis vndt blutt verschmacht: wirdt nun es ist gefunden
Mitt threnen/ voll von lust ins sanffte grab versetzt/
Aus dehm es wieder blüht/ die die es itzt noch haben
Die wolten es woll auch nach gleicher art vergraben
Ob woll sein vntergang (sagt ob es waar) verletzt.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das erste Buch. 44. Grab-Schrift- der Jungfrawnschafft. 44. Grab-Schrift- der Jungfrawnschafft. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-18A8-A