55.
Auff den Sontag deß Herren vnd Sohns Davids/oder XIIX. Sontag nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit. Matth. 22.

O Du grosser Himmels Fürst! Jesu! König aller ding/
Jesu! Davids Sohn vnd Herr! dessen Macht doch Sieg vnd Feld
So im mittel grimmer Feind': als gespitzer List erhält:
Vnd vnendlich herrschen wird/ nim an/ was ich vor dich bring:
Nimm mein Hertz/ vmb das dein Hertz an deß Creutzes Galgen hing
Nimm die Seel an/ vmb die du deine Seel in Tod gestellt/
Nimm die Krafft/ für welche dir alle Krafft/ O Krafft der Welt/
Da du an dem Holtz verschmacht in verfluchter Angst entging.
Lieber nimm an mein Geschenck. König ni i die Gaben an/
Die in dieser frembdem Welt deine Braut auffbringen kan/
Hilff/ daß ich doch gleich als mich/ Gott vnd meinen Nächsten liebe/
Daß ich/ was mich ietzund kränckt/ der ergrimmten Feinde Schaar
Welche dich vnd mich verletzt (wie dir alles offen bar!)
Vnter deiner Flüsse Stull/ grosser Schlangentreter/ schiebe.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das dritte Buch. 55. Auff den Sontag deß Herren vnd Sohns Davids. 55. Auff den Sontag deß Herren vnd Sohns Davids. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1BAE-6