66.
An eben Selbige

So fern/ mein Licht/ von euch/ so fern von euch gerissen/
Theil ich die trübe Zeit in Schmertzen und Verdruß/
Und wünsch all Augenblick daß mir des Himmels Schluß
Erlaub euch bald voll Lust und unverletzt zu grüssen/
Mein Trauren kan ja nichts (wie hoch es auch) versüssen/
Als ihr/ O meine Lust. Wie daß mit schnellem Fuß
Ich denn mein werthes Heyl bestürtzt verlassen muß/
Indem ich einig mag die keusche Schönheit küssen.
Ihr Parcen, die ihr uns das Tag-Register setzt/
[127]
Ach führt mich wieder hin zu dem/ was mich ergetzt/
Warum doch suchet ihr mich von mir selbst zu scheiden?
Mein Leib/ ich geb es nach/ sitzt ja in diesem Land/
Die Seele geb ich dir zu fester Treue Pfand;
Bey welcher ich voll Ruh/ ohn welch' ich stets muß leiden.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Aus dem Nachlaß. 66. An eben Selbige. 66. An eben Selbige. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1EBF-E