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Entwirft man jemals zarte Verse,
Wenn Trauer das Gemüth befällt?
Dies hier ist ein's der feinen Worte,
Die meiner Lieder Buch enthält.
Wenn einen Freiheitsring ich fände,
Geformt aus deines Mund's Rubin,
Wie einst dem Salomon, gehorchten
Mir hundert Reiche wohl durch ihn.
Nicht ziemt es dir dich zu betrüben
Ob deiner Neider Spott, o Herz!
Es liegt vielleicht bei näh'rer Prüfung
Dein eig'nes Wohl in diesem Scherz.
Wem's an Verstand gebricht, zu fassen
Die Bilder meiner Phantasie,
– Wär' selbst der Maler er aus China –
Ich kaufte seine Werke nie.
Dem Einen gab man Weinpocale,
Dem Ander'n gab man Herzensblut:
Denn so verfährt man in dem Kreise,
Wo man vertheilt das ird'sche Gut.
Das Rosenwasser und die Rose
Gehorchen ew'gem Schicksalsschluss:
Frei auf dem Markte zeigt sich Jenes,
Indess sich diese bergen muss.
Ganz unwahr ist es, dass an's Zechen
Hafis nicht fürder denken mag:
Denn jene früheste Bestimmung
Hat Geltung bis zum spät'sten Tag.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 112.. 112.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-275E-C