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»Aus dem Hause tratst du – sprach Er –
Um den Neumond zu erspähen;
Sollst vor meiner Brauen Monde
Schämen dich und weiter gehen.
Schon durch Lebensfrist gefangen.
Weilt dein Herz in meinen Haaren:
Lass es nicht an Sorge fehlen
Deine Freunde gut zu wahren
Gib für's Inder-Haar des Freundes
Nicht des Geistes duft'ge Gaben:
Dort sind hundert Moschusnabel
Um ein halbes Korn zu haben!
Auf dem alten Feld der Erde
Wird der treuen Liebe Samen
Wohl erst dann zum Vorschein kommen,
Wenn der Ernte Tage kamen.
Schenke, bringe Saft der Reben,
Denn ich will dir etwas sagen
Von des alten Stern's Geheimniss,
Und des Neumond's Reisetagen.
»Am Beginne jeden Monats
Lässt der neue Mond uns sehen
Was mit Sīămēk's Tiare
Und der Krone Schew's geschehen.«
Eine sich're Burg der Treue
Ist, Hafis, des Wirthes Schwelle:
Geh' und lies der Liebe Kunden,
Er erklärt dir jede Stelle.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. 11.. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-28A5-F