[181] [183]62.

Schöner als der Gau der Schenke
Ist fürwahr kein Ort:
Fände doch mein greiser Scheitel
Ein Asyl einst dort!
Was mit Inbrunst ich verlange,
– Wesshalb bärg' ich's dir?
Ist ein Fläschchen Wein, ein Schöner,
Und ein Lustrevier.
Meine Heimath ist der Schenke
Frohes Vaterland,
Und mein Rai ein Rai der Götzen:
Hab' ich nicht Verstand?
Was behauptest du, im Tempel
Sei kein Thor gleich mir?
Nur ein zweigesicht'ger Wüstling
Äussert so sich hier.
Sei bescheiden, da nicht Jeder
Altklug sprechen kann:
Nur ein Rai ist es im Stande
Oder ein Brăhmān.
Du nur füllest mir, o Götze,
Des Gemüthes Raum;
Du allein bist meine Sorge:
And'rer acht' ich kaum.
Habe Mitleid mit dem wüsten,
Leidenden Hafis,
Denn es folget ja ein Morgen
Auf das Heut' gewiss.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Dritter Band. Der Buchstabe Je. 62.. 62.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-29B3-9