3.

Ich wandelte unter den Bäumen
Mit meinem Gram allein;
Da kam das alte Träumen,
Und schlich mir ins Herz hinein.
Wer hat euch dies Wörtlein gelehret,
Ihr Vöglein in luftiger Höh'?
Schweigt still! wenn mein Herz es höret,
Dann tut es noch einmal so weh.
»Es kam ein Jungfräulein gegangen,
Die sang es immerfort,
Da haben wir Vöglein gefangen
Das hübsche, goldne Wort.«
Das sollt ihr mir nicht mehr erzählen,
Ihr Vöglein wunderschlau;
Ihr wollt meinen Kummer mir stehlen,
Ich aber niemanden trau.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Heine, Heinrich. 3. [Ich wandelte unter den Bäumen]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-4C0A-C