An Tomarkin

Alter Tomarkin, Gefährte
Schwermutvoller Schicksalsstunden,
Nun der Seele Flut sich klärte,
Nun ich frischen Mut gefunden ...
Nach der Wirrnis jener Tage,
Drin du hilfreich mich begleitet,
Drin verstummt schien selbst die Klage,
Die im Lied sich Lust bereitet ...
Nimm dies kleine Häuflein Lieder,
Das emporhebt seine Flügel,
Tau der Nacht noch am Gefieder,
Schwebt es über Morgenhügel.
Nein, ich will mich nicht ergeben,
Nein, ich kann nicht unterliegen,
Meine Losung lautet Leben,
Meine Losung lautet Siegen!
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Ruder schon der Hand entsunken,
Wollt' ich hoffnungslos verzichten,
Lethe hätt' ich schier getrunken,
Nicht mehr atmen, nicht mehr dichten ...
Schwellen dunkelblaue Trauben,
Reifend in Septembersonnen,
An mich selber darf ich glauben,
Und das Spiel, es wird gewonnen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. An Tomarkin. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-502E-6