[183] Die Trichternasen

Obscuranten fliegen umher. Mit gebreiteten Flügeln
Schweben bei Nacht sie hin, wo nur ein Lichtchen erscheint;
Gräßlich ist ihr Schatten; die Trichternasen, sie saugen
Schlafenden Menschen das Blut, Blut und die Seele mit aus.
Gar fein fühlend sind diese Gespenster; beraubet der Augen,
Siehet das Nachtgeschöpf wie mit dem siebenten Sinn.
Jaget mit Stecken sie fort, laßt auf sie Katzen – o nein doch!
Lasset die Sonn' aufgehn, und sie sind alle verscheucht.

Notizen
Entstanden zwischen 1785 und 1802.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. Die Trichternasen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-56B1-1