Der Geliebte

Eine Parodie nach dem Gedichte von Uz: Die Geliebte.


Den ich mir zum Freund erwähle,
Soll von männlich edler Seele
Und von offner Stirne sein.
Weiser Anstand, Witz im Scherze
Rührt mein Herze,
Nicht die Schale Punsch allein.
Stutzer taugen nur zum Spielen,
Greise nur, sich abzukühlen,
Mädchen nur zur Frühlingslust.
Du, o Freundschaft, sollst vor Allen
Mir gefallen;
Du entzückest Haupt und Brust.
Wenn ich in Dir sanft zerfließe
Und mein Leben ganz genieße,
Welches Glück ist mir dann gleich!
Sagt's, o sanfte Seelen, saget:
Wer's erjaget,
Hat der nicht ein Königreich?

Notizen
Entstanden 1765.
Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. Der Geliebte. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5887-2