20. Die Silberquelle
Englisch

Aus Thom. Carew. p. 34.


Hast, liebes Mädchen, frisch und jung,
Du jenen Mann gesehn,
In heissem Durst nach Labetrunk
Zur kühlen Quelle gehn?
Voll Sehnsucht bog er ihr sein Knie,
Und Göttin, Göttin nannt' er sie.
Und als sie seinen Durst gestillt
Mit ihrem süssen Trank;
Und neubelebt und Krafterfüllt
Er ihr zu Füssen sank;
Da schlief er ein und ohne Dank
Trug ihn hinweg ein loser Gang.
O Mädchen, wie die Quelle rein,
Unschuldig, frisch und schön,
Ach laß es nicht dein Schicksal seyn,
Laß nie dirs also gehn,
Daß wenn du andere erfreust,
Du selbst dir Thränenquelle seyst.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. 20. Die Silberquelle. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5A1A-8