Die Muse der Tugend zur Muse der Kunst

Eitel erblickst Du Dich, Du schöne Schwester der Künste,
Hier im Spiegel des Sees, rückend den Kranz Dir zurecht.
Bleibe bespiegelnd stehn! ich eile zur heiligen Quelle,
Die mich erquicket und stärkt, stärkt mit erneueter Kraft.
Kränze verwelken; der Spiegel zeigt nur innerer Schönheit
Abglanz; ihn auch trübt oft schon ein Lüftchen im See.
Tugend ist Leben; es strömt von Welle zu Welle; der Tugend
Immer verjüngte Gestalt zeigt nur ein Spiegel, dasHerz.

Notizen
Entstanden zwischen 1785 und 1802.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. Die Muse der Tugend zur Muse der Kunst. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5B71-7