13.

O lobt euch nur des Westes Schmeichelwehen,
Wenn kräuselnd er ob blauen Flächen zittert
Und kaum dem Schilf ein welkes Blatt zerknittert –
Ihr stillen Seelen, mög's euch wohlergehen!
Ich aber muß das Meer im Sturme sehen,
Wenn Segel reißen, wenn der Mast zersplittert,
Wenn's in mir, um mich, über mir gewittert,
Wenn Luft und Wasser hell im Brande stehen.
Ihr mögt ein ungleich größer Glück erfahren,
Daß eure Gluten lange schon verlodert,
Eh' euer Leib im Schoß der Erde modert.
Ich werd' nun einmal wilder mit den Jahren,
Die Leidenschaft ist mein Eliaswagen,
Und Feuer nur kann mich zum Himmel tragen.

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TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 13. [O lobt euch nur des Westes Schmeichelwehen]. 13. [O lobt euch nur des Westes Schmeichelwehen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5FE5-0