Georg Herwegh
Ausgewählte Gedichte

[15] Gutenbergslied

bei der Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst

zu Konstanz, 1840


Kennt ihr, kennt ihr das freie Wort,
Das mit der Sonne kreist?
Das mit den Wogen donnert fort?
Das mit dem Sturme reist?
Das reich wie Tau vom Himmel tropft,
An Hütten und Paläste klopft?
Kennt ihr den freien Geist?
Kennt ihr, kennt ihr das Zauberschwert,
Dem jede Lüge fällt?
Kennt ihr den Meister, lieb und wert?
Kennt ihr der Helden Held?
Von Gutenberg singt mir ein Lied,
Ein Lied vom guten Waffenschmied,
Ein Lied vom Mann der Welt!
Die Wahrheit klingt von Ohr zu Ohr,
Sie klingt von Mund zu Mund,
Sie hat wie Sterne ihren Chor
Und tut sich allwärts kund;
Das Wort rauscht wie das freie Meer
Frei um die weite Erde her
[15]
Und schließt den Völkerbund.
Und der es so aus stummer Nacht
Erlöst, der das getan,
Der tausendfältig es gemacht,
Dem stimmt ein Loblied an!
Heil ihm, Heil ihm und seinem Werk!
Dem Gutenberg, dem besten Berg!
Heil jedem freien Mann!

[15][140]

Verrat!

Verrat – ihr habt's gesprochen,
Verrat – ihr habt's erkannt.
Es sei mit euch gebrochen;
Die Brücken sind verbrannt.
Doch habt ihr selbst vergessen,
Wie ihr das Volk verkauft,
Wie ihr euch auf Kongressen
Um Kronen habt gerauft?
Erst lief er vor dem Berge,
Der deutsche Sumpf, davon,
Dann höhnten sie, die Zwerge,
Die Revolution,
Die Nüchternen den Zecher,
Der endlich niedersank,
Weil er den Freiheitsbecher
Bis auf die Hefen trank.
Schönredner, mit der Urne
Der toten Herrlichkeit,
Beschritten im Kothurne
Die Bühne unsrer Zeit;
Sie haben in dem Schutte
Den Unrat aufgerührt,
Den Geßlerhut, die Kutte
In Frankreich eingeführt.
[140]
Auf heißer Opferstätte
Habt ihr, nach deutscher Art,
Vergoldet unsre Kette
Und – vor dem Rost bewahrt.
Schleppträger der Bourbonen –
O pfui, ein garstig Lied!
Wo sind die Nationen,
Die Deutschland nicht verriet!
Zu Zeugen ruf ich Polen,
Das Heldenvolk, herbei,
Das dreimal ward bestohlen
In schnöder Räuberei;
Zu Zeugen jene tote
Italische Republik, –
Fluch euch, Ischariote
Der deutschen Politik!
Wir wollen's auch verraten,
Das schlechte Vaterland
Der vierzig Potentaten
Und deinen Unverstand,
Wie du in grauer Ferne,
O Volk, dein Heil erschaust
Und lieber auf die Sterne
Als auf dich selbst vertraust.
Wir wollen es verkünden,
Verraten laut und dreist,
Was ihr für »Burgen gründen«
Wollt unserm deutschen Geist;
Verraten, welche Schelle
Zu deutschen Ohren klingt
Und welche trübe Quelle
Im deutschen Sande springt.
[141]
Wie du das Wort beschnitten,
Eunuchen-Regiment,
Wie feige wir's gelitten
Und was man Freiheit nennt,
Freiheit für »das erstarkte
Germanische Geschlecht«:
Den Stock auf offnem Markte
Und das geheime Recht!
Wie ihr in blindem Schnauben
Das letzte Licht erstickt
Und euren alten Glauben
Mit neuen Lappen flickt
Und wie wir die Genarrten
Bei eurer Weisheit sind
Und wie in deutschen Karten
Der König nur gewinnt;
Wie ihr, getreue Stände,
Den Rücken biegt so krumm,
Wie offen eure Hände,
Und euer Mund – wie stumm!
In Rätseln und in Runen
Hüllt ihr nur Knechtssinn ein;
Ihr könnt nicht die Tribunen
Des deutschen Volkes sein!
Drum sei mit euch gebrochen!
Die Brücken sind verbrannt.
Verrat! ihr habt's gesprochen,
Und ihr habt recht erkannt.
Du Land, das sonder Scheue
Zertritt die junge Saat,
Du machst Verrat zu Treue
Und Treue zu Verrat!

[142][145]

Zukunftslied

Übermüt'ge Triumphierer,
Weh euch, wenn ihr's noch nicht fühlt,
Wie der treffliche Minierer
Schon den Boden unterwühlt,
Daß ihr in der Geisterstunde
Kläffend unser Ohr zerreißt! –
Doch wir wissen, ihr seid Hunde,
Und ihr glaubt an keinen Geist.
Aber kommen wird ein Pfingsten
Donnernd über euer Haupt
Und ein Festtag der Geringsten,
Der des Hochmuts Stamm entlaubt.
Der sich lange selbst vergessen,
Ist am Ziel der Unglücksbahn,
Und der Mensch, der sie durchmessen,
Kommt beim Menschen endlich an.
Fort mit eurer Ahnenbilder
Übernächtigem Gesicht!
Geht und pflanzt in eure Schilder,
Ritter, ein Vergißmeinnicht!
Nur ein Ritter ohne Tadel,
Nur ein Priester soll noch sein:
Für die ganze Welt den Adel!
Für die Menschheit Brot und Wein!
Keine Steuern, keine Zölle,
Des Gedankens Freiverkehr!
Keinen Teufel in der Hölle,
Keinen Gott im Himmel mehr!
[145]
Nieder mit dem Blutpokale,
Drin der Kirche Wahnwitz kreist!
Ein Kolumb zerbricht die Schale,
Wenn er eine Welt beweist.
Einmal noch uns aufzuraffen
Zu des Lebens Maienlust,
Reißen wir das Schwert der Pfaffen
Aus der Menschheit wunder Brust!
Zwischen Jägern und Gehetzten
Sei entbrannt die wilde Schlacht,
Bis man Frieden auf dem letzten
Eingestürzten Tempel macht.
Zittert, zittert, blöde Toren,
Vor der Zukunft eh'rnem Tritt –
Ja, die Zeit ist neu geboren,
Ja, und ohne Kaiserschnitt;
Und erobert wird das Leben,
Und wir jubeln gloria:
Alle Schulden sind vergeben,
Denn kein Gläubiger ist da.
Durch die Wolken seh ich's tagen,
Und die Nebel, sie verwehn;
Mit dem Pegasus am Wagen
Muß es endlich vorwärtsgehn.
Eine Phalanx laßt uns schlingen,
Die kein Henker brechen kann,
Und wie jener Römer singen,
Nur: die Waffen und den Mann!
Ungestüm in tausend Gliedern,
Tausend Adern glüht der Streit,
Und ein Arsenal von Liedern
Liegt in Deutschland kampfbereit.
[146]
Denn wir wissen, die Erhörung
Wird kein Flehender empfahn:
Drum die Fahne der Empörung
Trag die Poesie voran!

Veni, creator spiritus!

O sprich, was soll es werden
Mit dir, du deutscher Geist!
Du bist ja auf der Erden
Entfremdet und verwaist!
Laß sehn, ob du noch reißen
Dich magst aus deinem Bann
Und ob der Stein der Weisen
Noch Funken geben kann!
Wirf ab die Wolkenhülle,
Wirf ab dein himmlisch Kleid,
Und stürz dich in die Fülle
Der ganzen Sterblichkeit,
Steig ins gemeine Leben
Von deinem kalten Thron,
Ins Leben und ins Streben
Von einer Nation.
Du hattest dich so scheue
In Pergament verbaut;
Da schliefst du wie ein Leue
In einer Eselshaut –
Wir können solche Pfiffe
Bei Löwen nicht verstehn;
O Löwe, laß die Griffe
Statt der Begriffe sehn.
[147]
Zerreiß, o Geist, die Netze,
Drein dumpfer Wahn uns flicht;
Du gabst genug Gesetze,
Oh, halte dein Gericht!
Fall in die schnöden Horden,
Ein zündender Wetterstrahl,
Die mit dem Golde morden,
Und heile mit dem Stahl!
O Freiheit, Glutgedanke,
Erschaffe deine Welt,
Und brich die letzte Schranke,
Die dich gefangenhält;
Nicht mehr mit mildem Glanze
Umleuchte unsre Stirn,
Im Kriegsschmuck, mit der Lanze
Spring aus des Denkers Hirn!
Hervor aus deiner Stille,
Darin du brütend liegst!
Hinaus, ein Riesenwille,
Damit du endlich siegst!
Als freie Tat, o Wonne,
In die Welt mit kühnem Schwung,
Wie eine rote Sonne
Aus bleicher Dämmerung!
Wir müssen uns verwandeln,
Die Puppenzeit ist aus,
Wir müssen nun im Handeln,
In einem letzten Strauß
Der Schwingen Kraft ermessen;
Der Herbst der Rede naht:
Frisch auf, ihr deutschen Pressen,
Und keltert eine Tat!
[148]

O wag es doch nur einen Tag!

Frisch auf, mein Volk, mit Trommelschlag
Im Zorneswetterschein!
O wag es doch, nur einen Tag,
Nur einen, frei zu sein!
Und ob der Sieg vor Sternenlicht
Dem Feinde schon gehört –
Nur einen Tag! es rechnet nicht
Ein Herz, das sich empört.
O wart in deiner tiefen Not
Auf keinen Ehebund;
Wer liebt, der gehet in den Tod
Für eine Schäferstund:
Und wer die Ketten knirschend trug,
Dem ist das Sterben Lust
Für einen freien Atemzug
Aus unterdrückter Brust.
Laß deine Weisen fort und fort
Nur Tod und Schrecken sehn,
Dem Volk soll vor Prophetenwort
Der Ruf der Ehre gehn.
Horch auf, der letzte Würfel fällt,
Dein Abend, er ist nah,
Noch einmal stehe vor der Welt
In deiner Größe da!
O tilg nur einen Augenblick
Aus deiner Sklaverei,
Und zeig dem grollenden Geschick,
Daß sie nicht ewig sei;
Erwach aus deinem bösen Traum:
Reif ist, die du gesucht,
[149]
Und schüttle nicht zu spät vom Baum,
Wenn sie gefault, die Frucht.
Wach auf! wach auf! die Morgenluft
Schlägt mahnend an dein Ohr –
Aus deiner tausendjähr'gen Gruft
Empor, mein Volk, empor!
Laß kommen, was da kommen mag:
Blitz auf, ein Wetterschein!
Und wag's, und wär's nur einen Tag,
Ein freies Volk zu sein!

[150][153]

Für Polen

Das Lied vom Rhein – es klang so hell
Im Süden gestern noch und Norden;
Wie ist das Weiße doch so schnell
In Deutschland wieder schwarz geworden!
Wo stob er hin, der Sängerchor?
Und warum schweigt er heut so stille?
Ach! er erschien, ach! er verlor
Sich – immer nach der Herren Wille.
Was gestern Recht war für den Rhein,
Ist's heute nicht auch Recht für Polen?
Soll Polen nicht auch Polen sein,
Weil wir als Räuber mitgestohlen?
Ist Fürstenwort solch Zauberwort,
Daß es kann Tag in Nacht verkehren?
Sind Herz und Hirn bei uns verdorrt?
Und läßt Vernunft sich so entehren?
Vergaßet ihr das Einmaleins,
Ihr unergründlich tiefen Denker,
Ihr Zionswächter unsres Rheins
Und jeder fremden Freiheit Henker!
O deutsches Volk, das hoffend drängt
Sich an der reichen Zukunft Schwelle,
Was auch die Sterne dir verhängt,
Sei nicht des Zaren Spießgeselle!
[153]
Horch auf den Sturm, der neu erbraust,
Auch deine Frucht vom Baum zu schütteln,
Eh eisige Barbarenfaust
Dich wird aus deinen Träumen rütteln!
Tritt nicht, was du bei dir gesät,
In fremdem Land mit Rosseshufen;
Nicht deine eigne Majestät
In Völkern, die nach Freiheit rufen!
Du suchst dich selbst aus tiefem Grund
Der harten Knechtschaft aufzuschwingen,
Willst du dein Joch zur selben Stund
Den andern auf den Nacken zwingen?
Soll noch einmal im wilden Streit
Hinmorden unsrer Kinder Lanze
Die ewige Gerechtigkeit
Dem alten Gleichgewichtspopanze?
Weh über uns in solchem Krieg!
Wir wandeln keine Ruhmesbahnen.
Ich rufe: den Empörern Sieg!
Und jede Schmach auf deutsche Fahnen!

Polen an Europa

Der heil'ge Krieg ist neu entglommen,
Die Söhne Polens werden wach,
Wir haben unser Schwert genommen
Nach fünfzehn Jahren tiefer Schmach.
An dich, du stumme Zeugin unsrer Klage
Und unsrer namenlosen Qual,
An dich, Europa, richten wir die Frage:
Verläßt du uns zum zweitenmal?
[154]
Ist's nicht ein Kampf für deine Sache?
Ein Kampf, von jedem Flecken rein?
Auf! Polens Adler will der Rache
Gebenedeiter Engel sein.
Die Saat ist reif, es rauschen unsre Sensen,
Wir schwingen auch für dich den Stahl:
Die Hoffnung sieh in unsern Augen glänzen –
Verlaß uns nicht zum zweitenmal!
Du liegst an alter Schuld erkranket –,
Europa, o entsühne dich!
Und schnell, solang die Waage schwanket,
Wirf noch dein Herz hinein für mich.
Dein Zaudern wäre dreifach ein Verbrechen,
Denn dreifach ist der Feinde Zahl;
Für dich und mich ein dreifach Joch zu brechen,
Verlaß mich nicht zum zweitenmal.
Ein wildes Meer von Aufruhrflammen,
Der Zorn der ganzen Welt vereint,
Schlag über seinem Haupt zusammen
Und trümmre nieder unsern Feind!
Deutschland! sei zwischen uns ein Bundeszeichen,
Der Freiheit loderndes Signal!
Auch Polens Aar trägt einen Kranz von Eichen:
Verlaß mich nicht zum zweitenmal.
Auf, Preußen, schüttle deine Ketten!
Erkämpf dein Recht, der Tag ist da!
Es gilt ja mich und euch zu retten –
Auf, Ungarn! auf, Italia!
O Galliens Hahn, sprich, bist du blind geworden
Und ahnst du nicht den Morgenstrahl?
Sie nahn, sie wüten, die Barbarenhorden –
Verlaßt uns nicht zum zweitenmal!
[155]

Ordonnanzen!

Ordonnanzen! Ordonnanzen!
Meine Völker müssen tanzen,
Wie ich ihnen aufgespielt!
Eins – zwei – drei – und Runde! Runde!
Tanzet, ihr getreuen Hunde,
|: Wenn der König es befiehlt. :|
Lernt des Lebens Lust begreifen,
Euer König wird euch pfeifen –
Und ihr werdet ihn verstehn.
Nur im Kreise, nur im Kreise,
Nach dem Takt der Russenweise,
|: Nur um mich sollt ihr euch drehn. :|
Ich bin euer Kopf und Magen,
Antwort Ich auf alle Fragen,
Aller Rede letzter Sinn;
Ihr der Abglanz nur des Fürsten –
Und wer wagte noch zu dürsten,
|: Wenn ich selber trunken bin? :|
Volksvertreten? Volksvertreten?
Beten sollt ihr, ruf ich, beten!
Ich bin Solon und Lykurg!
Brecht mir nicht des Schweigens Siegel,
Denn ich habe Schloß und Riegel;
|: Gott ist eine feste Burg! :|
Ordonnanzen! Ordonnanzen!
Meine Völker müssen tanzen,
Wie ich ihnen aufgespielt!
Tanzt, o Polen – tanzt, o Deutsche,
Alle nach derselben Peitsche,
|: Wenn der König es befiehlt! :|
[156]
Ich bin König, meine Gründe
Donnern durch Kanonenschlünde
In des Pöbels taubes Ohr;
Rasselt irgendwo die Kette,
Hunderttausend Bajonette
|: Schaffen Ruhe wie zuvor. :|
Wer sich rühret, wird geschlossen
Und wo möglich schon erschossen,
Eh man ihm das Urteil fällt.
Die Justiz – geheim und schnelle,
Fördert noch vor Tageshelle
|: Jeden Meutrer aus der Welt. :|
Freiheit – welch ein toll Begehren!
Ja, der Henker soll sie lehren
Euch zum Schrecken und zum Graus;
Wird der Vorrat hier zu mager,
Hilft ja gern mein lieber Schwager
|: Mir mit seinen Galgen aus. :|
Ordonnanzen! Ordonnanzen!
Meine Völker müssen tanzen,
Wie ich ihnen aufgespielt!
Tanzt, ihr Deutschen – tanzt, ihr Polen,
Wie der Zar es mir befohlen,
|: Wie's der König euch befiehlt! :|
Jeder Flügel sei beschnitten,
Auch dem Amor – der die Sitten
Unsres Reichs kompromittiert.
Und von nun an sei bewußtes
Bett von weiland Herrn Prokrustes
|: Als Reichsehbett eingeführt. :|
[157]
Nur ein Vorurteil ist Liebe;
Unsre ungestümen Triebe
Zügl ich durch ein christlich Joch.
Ich bin Herr von allen Sachen,
Und allein das – Kindermachen
|: Laß ich euch in Gnaden noch. :|
Ich verbiete, ich erlaube,
Ich nur denke, ich nur glaube,
Und ihr alle seid bekehrt.
Jeden Zweifel löst die Knute:
Hat man denn das Absolute
|: In Berlin umsonst gelehrt? :|
Seid ihr denn nicht meine Knechte?
Und ihr fragt nach einem Rechte,
Wenn der König was befiehlt?
Ordonnanzen! Ordonnanzen!
Meine Völker müssen tanzen,
Wie ich ihnen aufgespielt!

[158][163]

Das Reden nimmt kein End

Zu Frankfurt an dem Main –
Sucht man der Weisen Stein;
Sie sind gar sehr in Nöten,
Moses und die Propheten,
Präsident und Sekretäre,
Wie er zu finden wäre –
Im Parla – Parla – Parlament
Das Reden nimmt kein End!
Zu Frankfurt an dem Main –
Da wird man uns befrein;
Man wird die Republiken
Im Mutterleib ersticken,
Und Bassermann und Welcker
Beglücken dann die Völker
Im Parla – Parla – Parlament
Das Reden nimmt kein End!
Zu Frankfurt an dem Main –
Bald zieht der Kaiser ein!
Schon träuft der Gnade Manna,
Ihr Knechte, Hosianna!
Mathy, der Schuft, Minister –
Triumph, ihr Herrn Philister!
Im Parla – Parla – Parlament
Das Reden nimmt kein End!
Zu Frankfurt an dem Main –
Die Wäsche wird nicht rein;
Sie bürsten, und sie bürsten,
Die Fürsten bleiben Fürsten,
[163]
Die Mohren bleiben Mohren
Trotz aller Professoren
Im Parla – Parla – Parlament
Das Reden nimmt kein End!
Zu Frankfurt an dem Main –
Ist alles Trug und Schein.
Alt-Deutschland bleibt zersplittert,
Das Kapitol erzittert,
Umringt von Feindeslagern,
Die Gänse giga – gagern
Im Parla – Parla – Parlament
Das Reden nimmt kein End!
Zu Frankfurt an dem Main –
So schlag der Teufel drein!
Es steht die Welt in Flammen,
Sie schwatzen noch zusammen,
Wie lange soll das dauern?
Dem König Schach, ihr Bauern!
Dein Parla – Parla – Parlament,
O Volk, mach ihm ein End!

Kein Preußen und kein Österreich!

Kein Preußen und kein Österreich!
Ein Deutschland! wie vermessen!
Der Jungfer wurd das Herz so weich,
Sie freut sich wie besessen;
Ein Prinz hat ihr den Hof gemacht
Und beim Dessert an sie gedacht.
Steh auf, Germania,
Dein Bräutigam ist da!
[164]
Kein Preußen und kein Österreich!
Und Österreich soll thronen?
Er ist ein Mann – wir sind ihm gleich,
Und wir – sind Millionen.
Und Millionen schwören hoch
Und rufen laut: Kein neues Joch
Und keine Fürsten mehr!
Dem Volk allein die Ehr!
Kein Preußen und kein Österreich!
Was helfen uns die beiden?
Das eine ist schon totenbleich,
Das andre am Verscheiden.
Wir brauchen solche Sonnen nicht
Und folgen unserm eignen Licht,
In unsrer Brust dem Stern;
Wir wollen keinen Herrn.
Kein Preußen und kein Österreich!
Und tränk er ganze Bäche
Auf unser Wohl – o Schelmenstreich!
Das Volk bezahlt die Zeche.
Und Fürstenwein ist teurer Wein,
Drum schenkt uns einen andern ein:
Gut Wind und gut Geschick
Der deutschen Republik!
Kein Preußen und kein Österreich!
Dem Wort soll Recht verbleiben.
Und geht's uns schief, so wolln wir gleich
Durch Thurn und Taxis schreiben.
Indes, Herr Johann ohne Land,
Verzeiht der Deutschen Unverstand
Und denkt beim nächsten Glas:
In vino veritas!
[165]

Mein Deutschland, strecke die Glieder!

Mein Deutschland, strecke die Glieder
Ins alte Bett, so warm und weich;
Die Augen fallen dir nieder,
Du schläfriges deutsches Reich.
Hast lange geschrien dich heiser –
Nun schenke dir Gott die ewige Ruh!
Dich spitzt ein deutscher Kaiser
Pyramidalisch zu.
O Freiheit, die wir meinen,
O deutscher Kaiser, sei gegrüßt!
Wir haben auch nicht einen
Zaunkönig eingebüßt.
Sie sind uns alle verblieben;
Und als wir nach dem Sturm gezählt
Die Häupter unsrer Lieben,
Kein einziges hat gefehlt.
Deutschland nimmt nur die Hüte
Den Königen ab, das genügt ihm schon;
Der Deutsche macht in Güte
Die Revolution.
Die Professoren reißen
Uns weder Thron noch Altar ein;
Auch ist der Stein der Weisen
Kein deutscher Pflasterstein.
Wir haben, was wir brauchen;
Gesegnet sei der Völkerlenz!
Wir dürfen auch ferner rauchen
In unsrer Residenz.
[166]
Wir haben Wrangels Säbel,
Berlin und seinen Wolkensteg;
Das Maultier sucht im Nebel
Noch immer seinen Weg.
Wie freun sich die Eunuchen!
Die bilden jetzo den ersten Stand,
Der Welcker frißt die Kuchen
Den Königen aus der Hand.
Du hältst dir einen Gesandten,
Deutschland, im Stillen Ozean
Und fühlest den Elefanten
In Indien auf den Zahn.
Die Fragen sind erledigt,
Die Pfaffen machen bim bam bum;
Den Armen wird gepredigt
Das Evangelium.
Wir bauen dem lieben Gotte
Den hohen Dom zu Cöllen aus
Und geben eine Flotte
Auf Subskription heraus.
Die schwarz-rot-goldnen Wimpel
Besorgt der Jakob Venedey,
Als Wappen nahm er den Gimpel,
Sein eignes Konterfei.
Fünfhundert Narrenschellen
Zu Frankfurt spielen die Melodie:
Das Schiff streicht durch die Wellen
Der deutschen Phantasie.

[167][171]

Im Frühling

O laß sie träumen den Kaiserwahn,
Alt-Deutschlands Ritter und Recken;
Wie werden sich vor dem roten Hahn
Die rotern Adler verstecken!
O laß sie träumen noch eine Nacht!
Dann wetzen wir aus die Scharte,
Dann werden Fidibusse gemacht
Aus der europäischen Karte.
Die Völker kommen und läuten Sturm –
Erwache, mein Blum, erwache!
Vom Kölner Dome zum Stefansturm
Wird brausen die Rache, die Rache.
Vom Stefansturm zum stillen Prag
Und weiter, weiter nach Polen –
Das ist der Könige Jüngster Tag;
Der Teufel, er wird sie holen.
[171]
Die alten Kohorten am Tiberstrom
Stehn auf beim Klang der Trompeten;
Die Glocken schweigen, du ewiges Rom
Vergiß dein Singen und Beten!
Die Glocken schweigen, die Pfaffen schrein
In ihren zertrümmerten Hallen;
Den Heiligen wird der goldne Schein
Vom zitternden Haupte fallen.
Die Henker falten, vor Schrecken bleich,
Die blutigen Hände zusammen;
Und aus dem stürzenden Österreich
Hoch lodern werden die Flammen.
Das alles, das alles soll geschehn
In kommenden Frühlingstagen –
Herrgott, laß die Welt nicht untergehn,
Eh die Nachtigallen schlagen!

[172][184]

Auch ein Fortschritt

Wir zogen von Gotha bis Eisenach
In zehen Jahren, gemach, gemach;
Von Gotha bis Eisenach sind drei Meilen –
Staatsmänner sollen sich nicht übereilen.
Wir zogen von Gotha bis Eisenach
Zehn Jahre; – wir streben den Griechen nach:
Zehn Jahre mußten sie Troja belagern –
Sie hatten Achill, wir hatten Gagern.
Wir zogen von Gotha bis Eisenach –
O Politik, o trauriges Fach!
Es ist sehr schwierig, den Stall zu rein'gen
Und sein langwierig Deutschland zu ein'gen.
Wir zogen von Gotha bis Eisenach,
Wo Luther dem Teufel geboten Schach;
Wir werfen noch immer mit Tintenfässern,
Doch wir verstehn's, die Tinte zu wässern.
Wir zogen von Gotha bis Eisenach
Zehn Jahre – vertrocknet ist mancher Bach,
Manch Herz verdorrt wie eine Dattel,
Auch mancher Freund nicht fest mehr im Sattel.
Wir zogen von Gotha bis Eisenach –
Manch eiserner Trutz wie Glas zerbrach;
Dem Rausch folgt oft ein greulicher Kater,
Wir singen wieder den »Landesvater«.
Es schläft sich so süß in Eisenach –
Eine schöne Gegend, auch nicht zu flach;
Die Ochsen können dort stehn am Berge,
Im Thüringer Wald gibt's viele Zwerge.
[184]
Im Thüringer Wald bei Eisenach,
Wohl unter germanischer Eichen Dach,
Da sitzen die Feen, sie sitzen und sinnen –
Ich möchte wohl wissen, was sie jetzt spinnen.
Sie sitzen und sinnen um Eisenach –
Besinnen ist eine schöne Sach:
Wo bleibt der Gagern? und werden wir's bringen
Mit Gottes Hilfe noch bis Meiningen?
Man kann auch bis Jena von Eisenach,
Viel schneller als anno Sechse, ach!
Die Eisenbahn ist eine schöne Erfindung,
Der Deutsche Bund ist eine schöne Verbindung!

Was macht Deutschland?

Ein immerwährender Kalender

für alle Tage des Jahres Oktober 1859


Sonntag.Deutschland pflegt sich –
Wohl zu besinnen.
Montag.Deutschland regt sich –
Was wird's beginnen?
Dienstag.Deutschland trägt sich –
Mit großen Gedanken.
Mittwoch.Deutschland bewegt sich –
In gesetzlichen Schranken.
Donnerstag.Deutschland frägt sich –
Ob's endlich soll?
Freitag.Deutschland schlägt sich –
Schlägt sich wie toll!
Sonnabend.Deutschland legt sich –
Zu Protokoll!

[185] [193]Harmlose Gedanken

1.

Ist nicht Deutschland mehr als je derselben Katastrophe ausgesetzt, von der es in den ersten Jahren dieses Säkulums ereilt ward? – Hat Deutschland Maßnahmen getroffen gegen die Wiederkehr jener Katastrophe, die es aus der Liste der Nationen strich und ihm wie Griechenland nach Philipps Zeiten nichts Nationales als seine Literatur ließ?

Times


Deutschland, sie sagen, du hängst den Kopf –
Mir geht ins Herz das Gestichel –
Du seist ein tatenloser Tropf;
So sagen die Leute, o Michel!
Das alte Lied vom alten Malheur
Hör ich von neuem erklingen:
Du werdest's nimmer zum Akteur
Auf dieser Bühne bringen –
Wo alles läuft, wo alles rennt,
Die Zuaven und Turkos schwärmen
Für Völkerglück. – Du hast kein Talent
Zu welthistorischem Lärmen!
Du dehnst dich ruhig auf deinem Pfühl
Und träumst von Hegel und Fichte,
[193]
Und hast doch erlebt so dumpf und schwül
Hundstage der Weltgeschichte.
Hundstage – die Völker wurden toll,
Doch Deutschland rief vernünftig:
»Man soll nicht nur zerstören, man soll
Auch wieder aufbauen künftig.
Eh ich Zwing-Uri zerstöre, traun,
Was setz ich an seine Stelle?
Wie werd ich die Gefängnisse baun
In Zukunft und die – Kasernen?
Man muß der Stimme der Natur
Vor allem sich bequemen;
Und schrein die Schafe nach der Schur:
Wer wird sie übernehmen?
Sind alles Fragen von Wichtigkeit,
Gediegen, tief und edel;
Daran soll man die Dichtigkeit
Erkennen der deutschen Schädel!« –
Ja, Michel, du bist kein Franzos,
Der stets nur negativ ist,
Er kennt die Oberfläche bloß,
Du weißt allein, was tief ist.
Ja, Deutschland, du bist tief im Wort
Und bist im Tun noch weiser;
Du läßt nicht einen Herzog fort,
Bis fertig du – mit dem Kaiser.
Ein Kaiser, das ist der höchste Wunsch,
Den wir im Herzen tragen;
Wir lassen ihn bei Wein und Punsch
Die Schlachten der Zukunft schlagen.

[194] 2.

Wie treibt man's mit Schleswig-Holstein schon zwölf Jahre lang? Was ist seit zehn Jahren für Kurhessens Volksrecht geschehen? Wie kommt es, daß die große teutonische Rasse von weder zahlreicheren noch zivilisierten Völkern in fortwährender Angst um ihre Freiheiten, ja um ihre Existenz erhalten wird?

Times


Deutschland ist ein romantischer Staat,
Der des Gedankens Mondschein
Vorzieht der klassischen Sonne der Tat –
Man muß halt alles gewohnt sein.
Den italienischen Stiefel nimmt
Und wird gestiefelter Kater
Herr Viktor – so was täte bestimmt
Kein deutscher Landesvater.
Die Strippen des Stiefels behält sich vor
Der kleine Sünder Hannes –
Was Karl nicht konnte, kann Franz Moor;
Doch Deutschland – sag, was kann es?
Kann lesen und schreiben, das ist wahr,
Auch sehr viel Tinte vergießt es.
Das Pulver hat's erfunden sogar;
Doch Deutschland – sag, wo schießt es?
Es blitzt des Krieges Wetterstrahl,
Doch Deutschland – sag, wo blitzt es?
Die Völker sitzen beim Friedensmahl,
Doch Deutschland – sag, wo sitzt es?
Zu sitzen wieder wie Anno acht
Und vierzig in Frankfurt dacht es;
Doch wenn es ein Parlament gemacht:
Das Parlament, was macht es?

[195] 3.

Das alte Loyalitätsgefühl ist im Schwinden, das deutsche Volk hat geringe Ursache, einen Herrenwechsel zu fürchten.

Times


Du hängst den Kopf, dein Herz ist schwer,
Und Kummer drückt und Sorg es;
Mein deutscher Michel, du lachst nicht mehr,
Selbst nicht über Hermann Orges.
O tröste dich, dich hat das Glück
Bewahrt zu höheren Zielen:
Es ist ja ein erbärmlich Stück,
Das sie erbärmlich spielen.
Der gestern mit dem Dolch auf Pump
Ein Brutus wollte werden –
Du hast's erlebt, wie weit ein Lump
Es jetzo bringt auf Erden!
Du hast's erlebt, das Ruder nimmt
Des Staates Robert Macaire,
Dem einst die Sterne hatten bestimmt
Das Ruder – einer Galeere.
Du hast's erlebt – du weißt, wie faul
Es aussieht in der Kulisse:
Sie protestieren mit dem Maul,
Und hinten kriegen sie Schmisse.
Du große Denkernation,
O trockne die Augen, die feuchten;
Dir bleibt die höhere Mission,
Die Bühne zu – erleuchten.
[196]
Die Juden ausgenommen, ist
Nicht jeder geboren zum Handeln;
Die Szene kann der Maschinist
Auch ohne dich verwandeln.
Und was er tut, ist wohlgetan,
Singt Gellert oder Lavater:
Du, Michel, zünde die Lichter an
Im großen Welttheater.
Der Schiller und Goethe, der Lessing und Kant,
Das sind gewaltige Kerzen;
Sie sind noch nicht heruntergebrannt
Wie andere deutsche Herzen.
Sie haben geleuchtet, sie leuchten hell,
Sie blitzen gleich Gewittern
Und werden manchem Policinell
Die Späße noch verbittern.
Sie sind gefährlicher, als du meinst:
Von diesen Lichtern wird stammen
Der hochverrätrische Funke, der einst
Die Bude steckt in Flammen. –
Die Bude der Bretter, welche die Welt,
Die heutige Welt bedeuten:
Für Buben ein großes Tatenfeld,
Zu enge den ehrlichen Leuten.
Und brennt er ab, der Komödien-Staat
Mit Zepter, Kronen und Ketten,
Es wird den Theaterapparat
Kein Branddirektor retten.
[197]
Wir bauen auf des Hauses Stätt
Ein neues im großen Stile;
Da wollen wir sitzen im ersten Parkett,
Um – zuzuschauen dem Spiele.

Harmlose Gedanken

Fortsetzung

1.

Nationalvereinsgermane,
Du verläßt das Reich der Träume,
Du wirst praktisch, deine Jahne
Klettern auf die Freiheitsbäume.
Klettern auf die höchsten Spitzen,
Langen nach den süßen Trauben,
Wollen den Entsagungswitzen
Blöder Füchse nicht mehr glauben.
Höchst gesinnungstücht'ge Steiße
Seh ich an den Masten schwanken;
Alle richten nach dem Preise
Gottvertrauend die Gedanken.
Lächelnd schaut sich den Tumult an,
Pfiffig lächelnd, der von Zollern;
Doch den alten Schwabensultan
Hör ich in der Ecke kollern.
Zu vergeben nicht ein Jota
Deines Rechts, hast du beschlossen;
Fürchterlicher Ernst von Gotha
Wird es jetzt – nur nicht geschossen!
[198]
Nicht der rohen Tat Gemeinheit
Rettet uns aus der Bedrängnis;
Mutter Deutschland, hoff die Einheit
Nur aus unbefleckter Empfängnis!

2.

Nationalvereinsgermane,
Freiligräthlich vor der Seele
Steht mir schon die Karawane
Frankfurtpilgernder Kamele.
Und der wohlbekannte Mufti
An der Spitze der Bewegung,
Und die wohlbekannten Schufti
Alle voll von edler Regung!
Und der wohlbekannte Rheinfluß,
Der so sanft die Reden wässert,
Und der wohlbekannte Einfluß,
Deutschland – der sich nicht verbessert!
Und die wohlbekannten Fragen
Ohne Antwort – ach! und leider
Von den deutschen Hiobsplagen
Unsre Beule an der Eider!
Und das wohlbekannte Ruder
In der Hand des »Demiurgen«,
Und die allerdümmsten Luder,
Deutsche Ritter ohne Burgen!
Rochus, Herr von Pumpernickel,
Der am Ende jeder Woche
[199]
Schreiben wird die Leitartikel,
Wenn der Venedey gesprochen;
Wenn der Waitz und Ehren-Besel-
Er staatsmännisch aufgetreten
Oder wenn ein andrer Esel
Bileams ums Wort gebeten;
Wenn Konfuzius die Trias
Predigt mit Erlösermienen
Oder sonsten ein Messias
Sucht sein Kreuzchen zu verdienen.
Wenn ein preuß'scher Rattenfänger
Spielt die Annexierer-Weise,
Oder wenn ein krit'scher Gänger
Tief versinkt in Östreichs – Schönheit.

3.

Doch erst abends bei der Bowle
Wirst du deine Größe zeigen;
Marseillaise, Carmagnole
Werden frech zum Himmel steigen.
Schwer bezopft wirst du die letzte
Hose von den Lenden streifen,
Dreißig dir von Gott gesetzte
Schlingel heimlich auszupeitschen.
Spielen mit den dreißig Kronen
Wirst du wie mit Eierschalen,
Lehren dreißig Millionen,
Mit der Faust im Sack zu prahlen.
[200]
Nationalvereinsgermane,
So verwegen, so gefährlich
Kann der Mensch in seinem Wahne
Werden um einen Taler jährlich!

4.

Die Vorfrage


»Viel schneller, als ihr glaubt,
Wird Deutschland einig, ihr Kinder:
Wir kommen unter ein Haupt
Und unter einen Zylinder.
Um einen Reichsschirm dann
Sind wir auch nicht verlegen,
Der Haupt und Hut und Mann
Beschützt vor Sonn und Regen.
Von Schleswig bis Friul
Soll dieser Schirm sich spannen –«
Halt, deutscher Thrasybul,
Was machst du mit den – Tyrannen?
»Wenn man Adressen schreibt,
Denk ich, so werden sie gehen,
Wenn jeder sich selbst entleibt,
So ist's um sie geschehen.«

5.

Das sind die Kämpfer für Recht und Licht,
Die sich dir dringend empfehlen:
O deutsches Volk, vergiß sie nicht
Ins – Parlament zu wählen.
[201]
Das sind die Kämpfer für Recht und Licht!
Ich seh manch lieben Bekannten,
Ich seh auch manches Schafsgesicht
Und manchen Komödianten.
Es ist der alte Mummenschanz,
Von dem sie wieder träumen;
Deutschland sucht wiederum beim Schwanz
Den Esel aufzuzäumen.
Deutschland läßt vor dem Tatenblitz
Den Donner der Rede rollen,
Mein Deutschland polstert den alten Sitz
Mit neuen Protokollen.
Sagt an, wer mag den besten Kohl
Im deutschen Lande bauen?
Wer ist der Cincinnatus wohl,
Dem wir uns anvertrauen?
Wir werden im Danaidenfaß
Aufs neue waschen den Zobel,
Und werden machen den Pelz nicht naß
Und werden sein sehr nobel.
Sehr nobel – es wird der große Hinz,
Der große Kunz ergießen
Sein großes Herz – ein großer Prinz
Wird wohl auch einen erschießen.
Ich kenne das Stück, ich kenne den Saal –
Ist schwarz-rot-golden behangen:
Jakobus spielt zum zweitenmal
Auf allgemeines Verlangen.
[202][228]

Heinrich Heine

1.

Mit uns allen geht es ex;
»Trägst du noch so hoch den Scheitel«,
Spricht ein alter Versifex,
»Unter der Sonn ist alles eitel.«
Brutus, Cassius sind ex,
Die es einst so toll getrieben,
Und ich hab an meinen Rex
Keine Briefe mehr geschrieben.
Mit dem stolzen Flug ist's ex,
Aus ist's mit den Sturmgesängen;
An dem Leim des goldnen Drecks
Bleiben jetzt die Spatzen hängen.
Einer nach dem andern schleicht
Sich vom Tanze – die Poeten
Werden klug – man kann so leicht
Einen Fuß sich übertreten.
Pauken und Trompetenschall
Ist verstummt; nur leise, leise
Klingt es noch – der Karneval
Geht zu Ende – glückliche Reise!
Wär's nur mit der vollen Kraft,
Wär's nur mit den vollen Gluten,
Mit der vollen Leidenschaft,
Daß man taucht in Lethes Fluten!
[228]
Doch das Leben kühlt uns ab,
Langsam, eh wir drunten liegen,
Daß wir nicht im feuchten Grab
Noch einmal den Schnupfen kriegen.

2.

Deine Schuhe drücken dich,
Und du schaust nach höhern Sternen,
Schauest höher noch als ich
In die nebelgrausten Fernen.
Und du sprichst: »Mein Auge hängt
Nicht mehr an der Erde Brüsten,
Höher als die Milchstraß drängt
Mich ein heimatlich Gelüsten.
Von dem Meere stammt sie her,
Und das Meer hat viele Klippen;
Bitter, bitter wie das Meer
Schmecken Aphrodites Lippen.
Hab die Erdenschönheit satt,
Auch die Frau im Marmelsteine,
Ach! die keine Arme hat,
Mir zu helfen!« – Lieber Heine,
Sing und stirb! Unsterblich wacht
Doch die arme Dichterseele;
Mitten durch die Todesnacht
Schluchzt ihr Lied die Philomele.
Sing und stirb! und fluche nicht
Dieser Erde Rosenlauben!
Teurer Dichter, suche nicht
Trost in einem Seehundsglauben!
[229]
Sing und stirb! Wir sorgen schon,
Daß kein Atta Troll dir schade;
Schwebe hin, Anakreon,
Zu der Seligen Gestade!
Rasch vorbei am Höllensumpf!
Hör nicht das Koax! und trage
Deine Lieder im Triumph
In des Pluto Dichterwaage!
Grüß den Aristophanes
Dort auf Asphodeloswiesen;
Ich hier oben will indes

[230] [232]Bundeslied für den
Allgemeinen deutschen Arbeiterverein

You are many, they are few.

(Eurer sind viele, ihrer sind wenige.)


Bet und arbeit! ruft die Welt,
Bete kurz! denn Zeit ist Geld.
An die Türe pocht die Not –
Bete kurz! denn Zeit ist Brot.
Und du ackerst, und du säst,
Und du nietest, und du nähst,
Und du hämmerst, und du spinnst –
Sag, o Volk, was du gewinnst!
Wirkst am Webstuhl Tag und Nacht,
Schürfst im Erz- und Kohlenschacht,
Füllst des Überflusses Horn,
Füllst es hoch mit Wein und Korn –
Doch wo ist dein Mahl bereit?
Doch wo ist dein Feierkleid?
Doch wo ist dein warmer Herd?
Doch wo ist dein scharfes Schwert?
Alles ist dein Werk! o sprich,
Alles, aber nichts für dich!
Und von allem nur allein,
Die du schmiedst, die Kette, dein?
Kette, die den Leib umstrickt,
Die dem Geist die Flügel knickt,
Die am Fuß des Kindes schon
Klirrt – o Volk, das ist dein Lohn.
[232]
Was ihr hebt ans Sonnenlicht,
Schätze sind es für den Wicht;
Was ihr webt, es ist der Fluch
Für euch selbst – ins bunte Tuch.
Was ihr baut, kein schützend Dach
Hat's für euch und kein Gemach;
Was ihr kleidet und beschuht,
Tritt auf euch voll Übermut.
Menschenbienen, die Natur,
Gab sie euch den Honig nur?
Seht die Drohnen um euch her!
Habt ihr keinen Stachel mehr?
Mann der Arbeit, aufgewacht!
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still,
Wenn dein starker Arm es will.
Deiner Dränger Schar erblaßt,
Wenn du, müde deiner Last,
In die Ecke lehnst den Pflug,
Wenn du rufst: Es ist genug!
Brecht das Doppeljoch entzwei!
Brecht die Not der Sklaverei!
Brecht die Sklaverei der Not!
Brot ist Freiheit, Freiheit Brot!

[233][238]

An Richard Wagner

1.

Vielverschlagner Richard Wagner,
Aus dem Schiffbruch von Paris
Nach der Isarstadt getragner,
Sangeskundiger Ulyß!
Ungestümer Wegebahner,
Deutscher Tonkunst Pionier,
Unter welche Insulaner,
Teurer Freund, gerietst du hier!
[238]
Und was hilft dir alle Gnade
Ihres Herrn Alkinous?
Auf der Lebenspromenade
Dieser erste Sonnenkuß?
Die Philister, scheelen Blickes,
Spucken in den reinsten Quell;
Kleine Schönheit rührt ihr dickes,
Undurchdringlich dickes Fell.
Ihres Hofbräuhorizontes
Grenzen überstiegst du keck,
Und du bist wie Lola Montez
Dieser Biedermänner Schreck.
»Solche Summen zu verplempern,
Nimmt der Fremdling sich heraus!
Er bestellte sich bei Sempern
Gar ein neu Komödienhaus!
Ist die Bühne, drauf der Robert,
Der Prophet, der Troubadour
Münchens Publikum erobert,
Eine Bretterbude nur?
Schreitet nicht der große Vasco
Weltumsegelnd über sie?
Doch Geduld – du machst Fiasko,
Hergelaufenes Genie!
Ja, trotz allen deinen Kniffen,
Wir versalzen dir die Supp;
Morgen wirst du ausgepfiffen –
Vorwärts, Franziskanerklub!«

[239] 2.

So in Prosa und in Reimen
Heult der wilde Bajuvar,
Und es heulen die »Geheimen«:
»Bayerland ist in Gefahr!«
Ach, vergebens baute jener
Ludovik die Propylän,
Denn die Sprache der Athener
Wird man niemals hier verstehn.
Wie die Narren dir's verübeln,
Wie's den Pöbel baß verdrießt,
Wie er seinen Schmutz in Kübeln
Schimpfend über dich ergießt;
Weil Horazens schwarze Vettel
Nicht mit dir zu Pferde sitzt;
Weil einmal ein Bankozettel
In der Muse Händen blitzt;
Weil des reichen Schachs Kamele
Zeitig angelangt einmal,
Eh Firdusi seine Seele
Ausgehaucht in Not und Qual;
Weil einmal ein goldner Regen
In den Schoß des Künstlers fällt –
Ruiniere meinetwegen
Alle Könige der Welt.
Hol den Hort der Nibelungen,
Den versunknen, aus dem Rhein!
Und was Orpheus einst gesungen,
Sollt es dir unmöglich sein?
[240]
Tiger, Affen, Schweinehunde,
Meyerbären macht' er zahm;
Leider hab ich keine Kunde,
Wie sich Sanchos Tier benahm.
Aber laß des Esels Knirschen
Dich nicht stören im Genuß!
Iß, mit wem du willst, die Kirschen,
Lieber Zukunftsmusikus!
Nur empfehl ich dir das eine:
Bist du fertig, sag ade!
Warte nicht, bis man die Steine
An den Kopf dir wirft – o weh!
Suche niemals mehr auf solcher
Erde dir ein Lorbeerblatt,
Hinge selbst das Vlies, das Kolcher,
Über jedem Tor der Stadt!
[241][243]

Immer mehr!

Allüberall Geschrei nach Brot,
Vom Atlas bis Archangel!
In halb Europa Hungersnot,
Im halben bittrer Mangel!
Die Scheuern leer, die Steuern schwer,
Die Ernten schlecht geraten –
Doch immer mehr und immer mehr
Und immer mehr Soldaten!
Geld her für Pulver und für Blei!
Für Reiter und für Rosse!
Chassepots, Zündnadeln, allerlei
Weittragende Geschosse!
Dem Kaiser Geld! dem Papste Geld!
Nur immer frisch von hinten
Geladen! Denn der Lauf der Welt
Hängt ab vom Lauf der Flinten.

Die Arbeiter an ihre Brüder

Frei nach dem Türkischen


Wir schüren in den Essen
Die Feuer Tag und Nacht,
Am Webstuhl, an den Pressen
Steht unsre Friedenswacht.
[243]
Wir schürfen in dem Qualme
Der Gruben nach Metall,
Den Segen goldner Halme
Dankt uns der Erdenball.
Doch wenn das Korn gedroschen,
Dann heißt es: Stroh als Lohn,
Dann heißt's: für uns den Groschen,
Den Taler dem Patron.
Dann heißt's: für uns den Schragen,
Das weiche Bett dem Gauch!
Dann heißt's: Nichts in den Magen
Und Kugeln in den Bauch!
Vergebens aus der Tiefe
Steigt der Beraubten Chor,
Mit seinem Vollmachtsbriefe
Ans Glück, zum Licht empor.
Was hilft es, daß wir trotzen,
Solang noch mordbereit
Ihr gegen uns den Protzen
Die starken Arme leiht?
O weh, daß ihr im Bunde
Mit ihnen uns verließt
Und daß ihr uns wie Hunde
Auf ihr Geheiß erschießt!
Ach, wenn sie euch nicht hätten,
Wär alles wohlbestellt;
Auf euren Bajonetten
Ruht die verkehrte Welt.
[244]
An euren Bajonetten
Klebt aller Zeiten Fluch;
Wir trügen keine Ketten,
Trügt ihr kein buntes Tuch;
Wir brauchten nicht zu fronen
Für Sultan und Vezier,
Nicht länger für die Drohnen
Zu darben brauchten wir.
Wir hätten nicht zu beben
Vor Pascha oder Scheik
Und könnten bald erleben
Den großen Fürstenstreik.
Durch euch sind wir verraten,
Durch euch verkauft allein:
Wann stellt ihr, o Soldaten,
Die Arbeit endlich ein?

[245][266]

Abfertigung

Ein bettelpreußisches Journal
Hat mir durch einen grünen Jungen
Im Tone »nationalliberal«
Ein de profundis abgesungen.
Vielleicht hat's recht, trägt Deutschland gern
Die Schleppe preußischer Despoten,
Dies »neue Deutschland« bleib mir fern
Und zähle mich zu seinen Toten.

[266][270]

Der schlimmste Feind

Dies Volk, das seine Bäume wieder
Bis in den Himmel wachsen sieht
Und auf der Erde platt und bieder
Am Knechtschaftskarren weiter zieht;
Dies Volk, das auf die Weisheit dessen
Vertraut, der Roß und Reiter hält,
Und mit Ergebenheitsadressen
Frisch, fromm und fröhlich rückt ins Feld;
Dies Volk, das einst aus Cäsars Schüssel
Und Becher sich so gern erfrischt
Und sich, wie Mommsen, seinen Rüssel
An Cäsars Tischtuch abgewischt;
Dies Volk, das gegen Blut und Eisen
Jungfräulich schüchtern sich geziert,
Um schließlich den Erfolg zu preisen,
Womit man Straßburg bombardiert.
Dies Volk, das im gemeinen Kitzel
Der Macht das neue Heil erblickt
Und als »Erzieher« seine Spitzel
Den unterjochten »Brüdern« schickt.
[270]
Die Alten, Lieben, Wohlbekannten
Von Anno Sechsundsechzig her,
Schafott- und Bundesbeil-Votanten,
Sie schüfen Deutschland? – Nimmermehr!
Sie werden mit verschmitzten Händen
Entreißen euch des Sieges Frucht;
Sie werden euren Lorbeer schänden,
Daß euch die ganze Welt verflucht!
Frankreichs gekrönter Possenreißer
Wird nach Paris zurückgebracht;
Euch holt man einen Heldenkaiser
Aus mittelalterlicher Nacht.
Das Blut von Wörth, das Blut von Spichern,
Von Mars-la-Tour und Gravelotte,
Einheit und Freiheit sollt es sichern –
Einheit und Freiheit? Großer Gott!
Ein Amboß unter einem Hammer,
Geeinigt wird Alt-Deutschland stehn;
Dem Rausche folgt ein Katzenjammer,
Daß euch die Augen übergehn.
Mit patriotischem Ergötzen
Habt ihr Viktoria geknallt;
Der Rest ist Schweigen oder Lötzen,
Kriegsidiotentum, Gewalt.
Es wird die Fuchtel mit der Knute
Die Heilige Allianz erneun;
Europa kann am Übermute
Siegreicher Junker sich erfreun.
[271]
Gleich Kindern laßt ihr euch betrügen,
Bis ihr zu spät erkennt, o weh! –
Die Wacht am Rhein wird nicht genügen,
Der schlimmste Feind steht an der Spree.

Epilog zum Kriege

Germania, der Sieg ist dein!
Die Fahnen wehn, die Glocken klingen,
Elsaß ist dein und Lotharingen;
Du sprichst: »Jetzt muß der Bau gelingen,
Bald holen wir den letzten Stein.«
Gestützt auf deines Schwertes Knauf,
Lobst du in frommen Telegrammen
Den Herrn, von dem die Herren stammen,
Und aus Zerstörung, Tod und Flammen
Steigt heiß dein Dank zum Himmel auf.
Nach vierundzwanzig Schlachten liegt
Der Feind am Boden, überwunden;
Bis in die Stadt voll Blut und Wunden,
Die keinen Retterarm gefunden,
Brichst du dir Bahn – du hast gesiegt!
Schwarz, weiß und rot! um ein Panier
Vereinigt stehen Süd und Norden;
Du bist im ruhmgekrönten Morden
Das erste Land der Welt geworden:
Germania, mir graut vor dir!
Mir graut vor dir, ich glaube fast,
Daß du, in argen Wahn versunken,
Mit falscher Größe suchst zu prunken
[272]
Und daß du, gottesgnadentrunken,
Das Menschenrecht vergessen hast.
Schon, lenkt ein Kaiser dich am Zaum,
Ein strammer, strenger Zepterhalter.
Hofbarden singen ihre Psalter
Dem auferstandnen Mittelalter,
Und 89 wird ein Traum.
Ein Traum? Du sahst, wie Frankreich fiel
Durch einen Cäsar, sahst die Sühne
Vollzogen auf der Schreckensbühne –
Deutschland, gedeihe, wachse, grüne,
Geläutert durch dies Trauerspiel!
[273]

Groß

»Seid umschlungen, Milliarden!«
Hör ich mit Begeisterung
Singen unsre Einheits-Barden:
Welche Federn! welcher Schwung!
[274]
Sah man jemals solche Beute?
Wir verstehen unser Fach,
Ja, ihr Professorenleute,
Wir sind groß, brüllt Auerbach.
Gottesfurcht und fromme Sitte,
Blut und Eisen wirkten gut,
Und vor unserm Reich der Mitte
Zieht Europa stolz den Hut.
Geibel wird ein Epos schreiben;
Einen blinderen Homer
Wüßt ich nirgends aufzutreiben:
Wir sind groß – es freut mich sehr.
Elsaß unser – Dank, ihr Streiter!
Lothringen in deutscher Hand!
Immer länger, immer breiter
Machen wir das Vaterland.
Eine Million Soldaten
Stehen da, wenn Cäsar spricht,
Stramm gedrillt zu Heldentaten:
Wir sind groß – ich leugn es nicht.
Töricht zwar ins Herz geschlossen
Hatt ich einst ein Ideal,
Das zerfetzt nun und zerschossen
Liegt im preußischen Spital.
Doch was kümmern uns die Wunden,
Die der Ruhm der Freiheit schlug!
Mag sie, wie sie kann, gesunden:
Wir sind groß – das ist genug.

[275][283]

Achtzehnter März

Achtzehnhundert vierzig und acht,
Als im Lenze das Eis gekracht,
Tage des Februar, Tage des Märzen,
Waren es nicht Proletarierherzen,
Die voll Hoffnung zuerst erwacht
Achtzehnhundert vierzig und acht?
[283]
Achtzehnhundert vierzig und acht,
Als du dich lange genug bedacht,
Mutter Germania, glücklich verpreußte,
Waren es nicht Proletarierfäuste,
Die sich ans Werk der Befreiung gemacht
Achtzehnhundert vierzig und acht?
Achtzehnhundert vierzig und acht,
Als du geruht von der nächtlichen Schlacht,
Waren es nicht Proletarierleichen,
Die du, Berlin, vor den zitternden, bleichen
Barhaupt grüßenden Cäsar gebracht
Achtzehnhundert vierzig und acht?
Achtzehnhundert siebzig und drei,
Reich der Reichen, da stehst du, juchhei!
Aber wir Armen, verkauft und verraten,
Denken der Proletariertaten –
Noch sind nicht alle Märze vorbei,
Achtzehnhundert siebzig und drei.

Notizen
Die hier ausgewählten Gedichte wurden erstmals in verschiedenen Zeitschriften (u. a. im »Bieler Handelscourier« u. im »Züricher Intelligenzblatt«) und in den späteren Sammlungen Herweghs gedruckt: »Gedichte«, Zürich, Winterthur 1843 und »Neue Gedichte«, Zürich 1877. Das »Bundeslied« ist als Einzeldruck erschienen: o.O., 1863.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Ausgewählte Gedichte. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5FFB-F