18.

Der Tod, ihr Freunde, ja der Tod soll leben!
Ich hab' ein glühend Lied in tiefster Nacht
Dem treusten Freund der Erde angefacht;
Die Toten will ich und den Tod erheben!
Wir sind nur Kinder, die mit Widerstreben,
Gleich Tropfen von dem Meer, sich losgemacht,
Und die vom Tode werden heimgebracht
Und liebend an das All zurückgegeben.
Vernichtung dünkt euch eine herbe Pille?
Doch – heischt' das Element nicht diesen Zoll,
Das Sterben würde unser eigner Wille.
[74]
Das Sterben macht das Leben ganz und voll;
Erst sei das Herz in unsrem Busen stille,
Wenn's in der Brust der Menschheit schlagen soll.

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TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 18. [Der Tod, ihr Freunde, ja der Tod soll leben!]. 18. [Der Tod, ihr Freunde, ja der Tod soll leben!]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-602C-B