7.

Nie wurden noch die Silben mehr gemessen,
Und glaubt man unserm kritischen Gelichter,
So wäre schier der dritte Mann ein Dichter
Von Thule bis zum Lande der Tscherkessen.
Und alle nur auf eitel Ruhm versessen,
Ein jeglicher Poet begehret, spricht er
Zwei Verse nur, gleich Publikum und Richter,
Und würd' sein Pfeifen anders bald vergessen.
Doch mir deucht nur ein Dichter, der noch sänge,
Der seinen Wohllaut noch verströmen müßte,
Wo keines Menschen Stimme zu ihm dränge:
Im stillen Meer an unwirtbarer Küste –
Zuhörer nur die wilden Felsenhänge –
Und in Arabiens grauenvoller Wüste.
[69]

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TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 7. [Nie wurden noch die Silben mehr gemessen,]. 7. [Nie wurden noch die Silben mehr gemessen,]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-617F-7