15.

Wie blinkend sie von eurem Ruder triefe,
Die Perle stammt doch oft aus dunkler Quelle;
Klar scheint in flacher Hand so manche Welle,
Die doch geschöpft aus grauenvoller Tiefe.
Schließt, wie's auch einer Welt zuwiderliefe,
Aufs Heiligtum nie von der blanken Schwelle,
Das Einzelwort mag faßlich sein und helle,
Der ganze Geist bleibt eine Hieroglyphe.
O denket immer bei des Dichters Pracht,
Bei allen seinen funkelnden Gesteinen,
Daß ihre Mutter ist die heil'ge Nacht!
Sein Rauschen mögt ihr zu verstehen meinen;
Er selbst birgt sich ein See im Felsenschacht,
Der ewig sieht des Himmels Sterne scheinen.

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TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 15. [Wie blinkend sie von eurem Ruder triefe,]. 15. [Wie blinkend sie von eurem Ruder triefe,]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6187-4