[37] 21.

Der Tag flieht westwärts, und der Abend sinkt.
Von Osten naht die Nacht. Die Sterne steigen
Von Meer und Inseln in dem kühlen Reigen.
Des Meeres Welle leis am Ufer singt.
Die Griechen schlummern traumlos bei den Toten.
Da tut der Grund sich auf: Der Bote winkt
Im Abgrund stehend. Und wie Wolken schwingt
Der Schatten Heer sich auf und folgt dem Boten.
Die Erde schließt sich hinter ihrem Zug.
Sie folgen ihrem stummen Führer blind,
Der Tiefe zu, der trauervolle Spuk.
Durch Schächte lichtlos flattern sie geschwind.
Durch Kluft und Höhlen geht der stumme Flug
Zum Acheron, der kalt und dunkel rinnt.

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TextGrid Repository (2012). Heym, Georg. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Marathon. 21. [Der Tag flieht westwärts, und der Abend sinkt]. 21. [Der Tag flieht westwärts, und der Abend sinkt]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6367-B